heilig

Das Bild von dem Pilger habe ich heute früh gemacht im Vorübergehen, ganz schnell, um ihn nicht zu stören. Niemals möchte ich vergessen, dass es von diesen Menschen Millionen gibt im Land. Sie leben oft in für uns Westler unvorstellbarer Armut und Ausweglosigkeit, mit einem Ballast an Sorgen und Mühen, die wir in dieser Form in unseren jetztigen Leben nicht kennen. Dann kommen sie einmal im Leben an das gesegnete Wasser wie Dieser gekommen ist. Er schüttet ein Kilo Milch hinein in den See und Rosenblüten aus einer Tüte. Sein ganzer Körper atmet Hingabe aus, underschütterliches Vertrauen in die Wege Gottes und seine gegebene Bestimmung. Diese Demut zu sehen treibt mir die Tränen in die Augen. Die kindliche Schlichtheit dem Göttlichen gegenüber, diese einfachen Gesten des Gebens von dem, was ihm möglich ist zu geben. Der Platz, den er gewählt hat für sich am Ufer ist weit entfernt von aufdringlichen Brahmanen, die alles aus den zu ihnen Kommenden an vorhandenem Zaster herausziehen, sondern seiner ist ein stiller Ort, wo etwas geschieht, was ich mühelos als heilig erkennen kann. Sofort hat die Welt, wenn auch nur für mich, einen heiligen Glanz. Solange diese einfachen und kindlichen Seelen ihre Herzkraft in die Welt geben, ist das Heilige da. Auch für uns ist der Zugang nicht verschlossen. Aber an diesem Mann konnte ich sehen, wie weit und groß der Weg ist, und er scheint einfach, aber wie schwer ist er wirklich zu gehen! Nicht um Anbetung geht es, das ist ja auch nur eine der vielen Formen, sondern um die Klarheit und Reinheit des Herzens, das zeitlose und unsterbliche Gut.


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