mühelos

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So gerne ich meine Beiträge in einer guten Balance halte zwischen dem persönlichen und dem eher unpersönlichen Gedankentum und  Ausdruck, so bin ich nun beim Umkreisen des Vorgangs „Sterben“ doch beim ausschließlich Persönlichen eben dieses Vorgangs gelandet. Es ist (noch) nicht das eigene Sterben, sondern das Sterben eines anderen Menschen, mit dem man durch alle Facetten des miteinender Möglichen gewandert ist, auch öfters mal darüber hinaus, also sich zusammen gedehnt ins Erweiterte, wobei oft genug die Blasen geplatzt sind, in denen wir Menschen uns gerne niederlassen. Wir haben Dämonen zusammen gebändigt und traten gemeinsam auf als unsere Archetypen, und nannten uns „arglos“. Auch waren wir durchweg vier kraftvolle, weibliche Kräfte, auf Hindi „Shakti“ genannt. Wir konnten zu tragenden Säulen werden, wenn der Raum einen Baldachin brauchte. Es gab viele Verbindungslinien, wir nannten und nennen uns „Konstellation“. Den Lebensstil, den wir entworfen haben, gibt es, soweit ich sehe, nur hier. Klar, durch uns, die Spielerinnen, ist er entstanden, unsere Begabungen sind ebenso gebündelt im Einsamen wie im Gemeinsamen. Nun wird sie uns auf dieser weltlichen Ebene verlassen. Wir wissen nicht wann, aber der Augenblick rückt näher, bis auch in ihm etwas erlischt, das wir betrauern werden. Ihr Boot ist bereits unterwegs, und auch wir binden langsam unsere Nachen los. Wir rufen die Stille in uns hervor, die Totenstille (pin-drop silence!). Wir durchqueren die Leere, die in die mühelose Verbindung führt.

 

Diese Collage hat Claudia gestern abend noch gemacht

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