annehmen

Gerade fällt mir auf, dass dieser Satz, den ich gestern aus meiner Wortschatzsammlung zusammenfügte, auf ganz verschiedene Weise verstanden werden kann. Wenn man also das Nichtsein in der physischen Welt als den Tod sieht, also das Aufhören des Seins, wie wir es kennen, dann meinen die Worte einerseits, dass etwas sich weiterbewegt. Und angeblich geht nichts verloren von der geistigen Substanz, die den Körper verlässt und von der es das Gerücht gibt, man könne sie messen, die dann im Irgendwo andockt an etwas ihr Gemäßes. Ich versuche zur Zeit, die Zügel der Gedanken da etwas locker zu lassen, und gewiss können betsimmte Ideen und Konzepte die Angst nehmen vor dem gänzlich Unbekannten (dem Tod), dem wir beim Sterben gegenüberstehen (werden). Dann gibt es andrerseits auch die  Seinsfrage in der körperlichen Welt, vielmehr die Möglichkeit des Nicht-Seins, wie man es von Hamlets Verzweiflungsschrei her kennt. Und wessen Auge ist schon so geschult, dass es in den Wirren und Wogen des Menschheitsgedränges unterscheiden kann zwischen denen, denen es gelungen ist, zum Kernpunkt oder der Quelle des Daseins vorzudringen, und wem nicht. Ob ich mich also dem Lebendigen oder dem Toten verpflichtet fühle, ist in erster Linie meine eigene Verantwortung, obwohl man an den Kriterien nicht so einfach vorbeischliddern kann. Wenn man einmal keinen Meister mehr über oder vor oder neben oder unter sich hat, wird das Abenteuer umso komplexer. Wie dankbar man doch sein kann, wenn genügend Zeit und Raum zur Verfügung stehen, um zu beobachten, aus welchem Holz man eigentlich geschnitzt  ist und wieweit der Kern sich eignet für unbegrenzte Lebensdauer. Ich denke, dass unbegrenzt auch sein kann, wenn ich einen langen, geduldigen Blick nach hinten in meinen Lebenskanal (live channel) werfe und es nicht die Worte sind, die sich vorwärtsdrängen, sondern in den Mundwinkeln sich eine leise Bewegung zeigt, also ein freundliches Gesinntsein mit dem Schicksal, dem der Geist unbegrenzte Lebensdauer anbietet, die er ja selbst ist.

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