mit sich


Der Dialog
Zu einem guten Zwiegespräch mit anderen Mitmenschen ist es sicherlich günstig, mit sich selbst im Gespräch zu bleiben. Auf Augenmaß natürlich, als ernst genommenes Gegenüber, auch wenn man in dieser Form auf die Schulter gehievt werden muss, um sich selbst in die Augen zu schauen. Nicht allen Situationen, denen man sich gegenüber sieht, haftet der Duft des Todes an, obwohl es auch immer im Gespräch um den Erhalt des Lebens geht. Wird die Gefahr immanent, müssen neue Wege gefunden werden. Offenheit und Möglichkeiten sind so lange da, wie sie bewusst erhalten bleiben. Sobald kleingeistig getrickst wird, verringert sich die Skala potentieller Handhabungen. Was wir auf politischer  Seite gerade in Kabul sehen, ist ein unheimliches Beispiel einer politischen Notlage, die erfordert, dass man mit als feindlich betrachteten Machthabern kooperieren muss, damit eigene Ziele umgesetzt werden können. Und natürlich sind Hintergrundsverhandlungen im Spiel, das Ganze hat einen hohen Preis. Aber der ist auch nur möglich, weil ein gemeinsamer Feind existiert, an dem man die Maßstäbe des sogenannten Realen nicht mehr ansetzen kann und daher diese Verständnislücke genutzt werden kann, zum Beispiel als Flugbahn. Ziemlich verrückt ist, dass man sich auf einmal vertrauen muss, denn man ist auf einander angewiesen. Außerdem weiß man, dass, solange man hier herumläuft, alles weitergeht, darauf kann man sich einfach verlassen. Dasselbe gilt mehr oder weniger für die Handhabung der Vorgänge. Wenn ich gewohnt bin, dass ich mich auf mich verlassen kann, kann ich mich dementsprechend verhalten. Aber kann ich? Wie und wodurch kann ich sicher sein, dass meine Entscheidungen nicht getüncht sind von genau dem, was ich nicht wahrhaben kann, oder auch nicht will. Doch wo auch immer sich die Bühne befinden mag, kommt es darauf an, wie und unter welchen Gesichtspunkten ich meine Schritte lenke. Habe ich einmal entschieden, habe ich keine Wahl mehr. Eine von mir damals sehr geschätzte Meditationslehrerin meinte einmal zu dieser Situation, dass, hat man entschieden, man dann weiterhin so spielen muss, als wäre es die richtige Entscheidung gewesen, die oft genug nur unter einem bestimmten Druck entsteht. Unter diesem Druck steht jetzt Biden, der, obwohl er es überhaupt nicht will, Waffen einsetzen muss gegen die Isis-Kämpfer, so dass es aussieht, als wäre es eine gute Entscheidung, dabei sehen nur sehr viele Menschen, dass es keine andere gibt. Ob es eine andere gegeben hätte, soll hier nicht erörtert werden, es sind ja alles nur Beispiele. Wie etwas entgleisen kann und es schwer wird, gute und hilfreiche Wege zu finden,was nicht heißt, dass es sie nicht gibt. Fast wie zufällig kam ich in die Gelegenheit, die letzten Minuten des Filmes „Die Wand“ zu sehen. Das hat sich wirklich gelohnt, aber ich weiß natürlich nicht, ob ich diese Erfahrung und damit diesen Film empfehlen kann als einen Toröffner. Man steht ja zum Glück auch nicht täglich vor einem Tor und sucht nach dem rostigen Schlüssel der Jahrtausende, nein. Denn hallo, man hat sich geirrt und den Zugang an unerwarteter Stelle gefunden.

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