Hannah Arendt

Die Zeilen stammen aus einem Artikel von Michael Hampe über das Buch ‚Sokrates‘ von Hannah Arendt (aus der ‚Zeit‘ vom 14. Juli 2016)

Bildergebnis für Hannah Arendt

‚Sobald Wahrheit in eine politische Öffentlichkeit
getragen wird, wird sie zur „Meinung unter Meinungen“
und gerät in Gefahr. Die Wahrheit einer Behauptung
macht sie im politischen Kampf noch nicht zu der
Sicht der Dinge, die sich letztendlich durchsetzen muss.
Welches Schicksal die Wahrheit nimmt, hängt davon ab,
wie die Öffentlichkeit beschaffen ist: ob sie eine von
befreundeten oder verfeindeten Menschen ist.‘

Hannah Arendt verteidigte in ihrer Schrift über Sokrates die politische Öffentlichkeit als den Raum der Meinungsvielfalt. Denn Meinungen sind nicht einfach Unwahrheiten, sondern ihre Pluralität kann Manifestation der Vielfalt sein, in der die Welt den Menschen nun  einmal erscheint. Im Meinungsaustausch können Menschen glänzen, indem sie ihre Sicht der Dinge durch brillante Reden auf eindrückliche Weise den MitbürgerInnen vor Augen führen. Freilich setzt Arendt mit Sokrates voraus, dass Menschen sagen, was sie meinen, dass sie wahrhaftig sprechen. Menschen, die in diesem Sinne ihre Meinung äußern, müssen erkannt haben, wie ihnen die Welt erscheint und sollten nicht einfach Phrasen anderer nachplappern.


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