gefährdet

Ich weiß, Zeitnot und Zeitdruck sind vielerorts ein vorherrschendes und viel diskutiertes Problem, aber eigentlich hat der Tag eine sehr angenehme Aufteilung, unter deren Baldachin man zu allem kommen kann, was sich als einerseits aktuell, andrerseits als wesentlich zeigt für das jeweilige Vorkommen. Auch Donald Trump kann man hier nicht einfach wegpusten, denn er ist es, der gerade die Weltpuste anhält und einen Grad von Vernunft hervorruft, der nur in äußersten Notlagen erscheint, damit der Angstpegel, ausgelöst durch das Gespaltene und Unvereinbare, keine ozeanischen Mächte in Bewegung setzt, die den dunkelsten Triebkräften Raum bieten für unabsehbare Folgen. Unterdessen spielt der entthronte Clown, dessen Zustand auf allen Sendern durchanalysiert wird, seine ihm verbliebenen Karten aus, erkennt aber leider den Joker nicht als sich selbst im Kostüm des rächenden Ritters. Man hofft auf Bruchteilinfos von offiziellen Spähern, die aus dem verwunschenen Schloss heraustreten und Kunde tun, was sich dort wohl tut, und ob’s dem kleinen Bub immer noch so schlecht geht, sodass er dran denkt, ein Bömbchen auf den Iran zu werfen. Alles soll schiefgehen, wenn es für ihn schiefgeht, davon kann man viel lernen. Hier ist keine Katharsis zu erwarten, die zu potentiell möglicher Erkenntnis führt, nein, hier fuchtelt der Weltzerstörer herum mit seinen Legosteinen, die leider keine sind. Eine neue Idee von ihm war, dass die Amerikaner mehr Chicken haben sollen, diese Tiere also schneller produziert und getötet werden sollen als bisher. Bislang essen, so sagt eine Stimme, die Amerikaner jährlich 9 Billionen Hühner, klar, ist ja auch ein großes Country. Jetzt sollen es mehr als 9 Billionen werden, dafür werden seine 70 Millionen Followers ihn preisen, denn er tut, was sie verstehen können. Das wird nix mehr mit der Gerechtigkeit auf diesem Planeten, wenn sie denn jemals eine Chance hatte. Wer will sich schon die dümmliche Frage stellen, ob so was wie ein Huhn auch ein Recht hat auf Leben, auch wenn es nur zum Fraß geboren wird. Immer wieder stoßen wir auf das Problem, dass wir eben nicht mit der Unschuld eines Panthers gesegnet sind, der sich locker und natürlich ein Zebra zum Fressen holen kann, ohne dass ihn jemand zur Rechenschaft zieht. Aber wir Humanoiden haben nun mal ein sogenanntes Bewusstsein, mit dem wir hantieren müssen, weil es uns zwingt, Entscheidungen zu treffen, auch wenn ich nicht will. Hat man sich nun in ein Limbo verfrachtet durch permanentes Ignorieren unbestreitbarer Tatsachen, wird es früher oder später schwierig und gefährlich zum Beispiel um einen Tyrannen herum. Nun geht es in die Phase der fragenden Blicke aus den Augenwinkeln der Kriecher, also die, die trotzdem noch weiterkriechen, weil sowieso alles verloren ist, denn der Zustand des Herrschers ist nicht mehr einschätzbar. Da kann man tatsächlich nur auf die Vernunft hoffen oder zählen, denn vielleicht heckt der finstere Brüter ja gerade einen Plan aus, wie er das atomare Luftschiff auf die ganze Welt abladen kann, nicht nur auf einen lächerlichen kleinen Felsen. So kann man sich auf verschiedenen Seinsfeldern in Geduld üben, denn auch in den eigenen Hallen gilt es, die Fächer zu ordnen oder gegen die willige Staubsenkung anzugehen. Und endlich anzuerkennen, dass der Winter tatsächlich da sein wird.

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