Faites vos jeux

Als ich von den verbalen Ausschreitungen und Bedrohungen im Bundestag gehört habe, konnte ich keinen großen Unterschied zwischen den hereingelotsten Afd-Anhängern und den Trump-Anhängern sehen. Das ist die Mentalität, die zum Fürchten ist: sie kann gehirngewaschen werden und in dieser Eigenfremdlichkeit wahrlich unvorstellbare Dinge anrichten. Natürlich ist da auch immer ein Nutzen solcher Düsterlinge dahinter, der schwer loszulassen ist, denn eine klare Entscheidung würde ja in die Einzelhaft befördern, die Angst macht, wenn sich kein eigenes Denken darin vorfindet. Und dann wird es im Kollektiv auch als ein eigenes Denken empfunden, und als superprima gefunden, dass Andere auch so denken. Schwierig wird es bekanntlich, wenn die Vernunft auf der anderen Seite zu flattern beginnt, weil der inzwischen offensichtliche Irrsin alles überlagert. In beiden Ländern, Amerika und Deutschland, wird Hitler hervorgeholt, um das Ausmaß des Abgrunds zu verdeutlichen, und man kann es ein wahres Wunder nennen, dass  Deutschland bei all dieser Vergangenheitsschwärze wieder zu einem stabilen Ruf gelangt ist. Angela Merkel hat das vertieft durch ihre Präsenz hier und im Ausland. Man darf ruhig mal schaudern, sich auf diesem Regierungssessel einen Friedrich Merz vorzustellen, zum Glück ist das noch weit. Und natürlich nicht zu fürchten wegen denselben Kriterien, sondern einfach, weil Persönlichkeit matters. Da man davon ausgehen kann, dass jedes Gehirn sich auf eigene Weise schult, bleibt einem nichts anderes übrig, als das zu akzeptieren. Nach jeder Akzeptanz des als Realität Wahrgenommenen gibt es wieder Raum für erweiterte Sichtweisen. Denn da, wo einen was bewegt oder interessiert, muss man am Ball bleiben, obwohl es auch den Spruch gibt: ‚That’s the way the ball is bouncing‘, – ‚Das ist der Weg, den der Ball hüpft‘, der mir unvergessen bleibt, weil eine Freundin, der ich sehr nahe stand, ihn einmal sagte. Sie dachte, der Weg des hüpfenden Balles würde sie in eine größere Freiheit führen, aber zwei Tage danach war sie tot, was man nicht immer als größere Freiheit deklarieren kann. Immer wieder gibt es auch neue Klagelieder, die das Sterben begleiten, denn ja, nicht nur die Bäume und Tiere und Menschen sterben ständig, sondern auch die Demokratie kann verenden, wenn man die Gefahr, in der sie derzeit weltweit schwebt, vor Augen hat. Wenn jemand, dem man die Friedensbestrebung zutraut,  auf einmal selbst mit einem Gerichtsverfahren drohen muss, um nicht als Opfer dazustehen, obwohl er gar keines ist. Immer wieder mal muss ich daran denken, wie die Inder, die den Zeitenverlauf als zyklisch betrachten, also nicht linear, diese Zeit beschreiben, in der wir uns gerade aufhalten, da sie sich ja in einem Kreislauf befindet und gewisse Wiederholungen dadurch erkennbar sind. Es überrascht mich noch heute bei aller (meiner) vorhandenen  Nüchternheit, wie präzise diese Beschreibungen auf das heutige Geschehen anwendbar sind. Demnach steigert sich die Finsternis zunehmend, wobei gleichzeitig die Helligkeit sich immer mehr auf einen inneren Kern konzentriert: das Bewusstsein als vom Ganzen ungetrenntes Ich in all seiner Souveränität. Eines der Instrumente, die bei dieser positiven Bewältigung genannt wird, ist das Schwert, das die Illusionen zerstören kann. Am wirkungsvollsten wird es von der weiblichen Hand geführt. Rien ne va plus! Manchmal sind die Plazierungen der Einsätze tatsächlich beendet, und neue Positionierungen sind gefragt.

 


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