dual


Lehrstuhl des Ungewissen

In der Tat gibt es diese vielen zwei Dinge, die man auf dem Weg unterscheiden lernen muss. Es ist der hilfreiche Teil des herrschenden Prinzips, dessen letzte Markierung man im Daumen-rauf- und-runter oder einem ‚liking and not liking‘ Button finden kann. Aber eigentlich stellt das duale Prinzip eine Art Trainingsprogramm des Menschen dar, das sich zum Glück kein Mensch ausgedacht hat und kein Coach für sich beanspruchen kann. Es ist einfach da, so wie wir da sind. Wir und das duale Prinzip, durch das wir aussortieren und einordnen können, einladen und wieder ausladen, was uns nicht bekommt. Vieles bleibt geheim von dem, was durchfällt und was Anklang erregt. In der Entscheidungshoheit kann eine Menge Kraft liegen, und auf beiden Seiten kommt an einem bestimmten Punkt der Verdacht des Missbrauchs auf. Wenn irgendwo und irgendwie die Entscheidung zum Missbrauch gefallen ist und die Hemmschwellen zu sinken beginnen. Daher sind klare innere und äußere Entscheidungen so wichtig. Die Fragen, die hier auftauchen, sind ja nicht immer leicht zu beantworten. Das Eine kann so reizvoll sein wie das Andere. Wer hat nicht schon mal gerne und bewusst gelogen, vielleicht um sich vor Schlimmerem zu bewahren. Nur muss man die Grenzen selbst setzen, wenn man nicht nur verstehen möchte, wie man tickt, sondern auch verstehen, woher dieses Ticken stammt, und was für Optionen auf der vorstellbaren Verhaltensskala es noch so gibt. Um in die gewünschte Richtung zu steuern, bis das Gewünschte einem selbst entspricht und einem antwortet. Alles andere Wünschen dämmt sich ja von selbst ein, wenn einem klar wird, wie hoch die Preise für das Wünschen sein können. Aber gut, wenn man gerne bezahlt. Sich nicht für das Wünschen entscheiden ist auch gut, denn es kommt trotzdem auf einen zu, wer man ist. Wie kann man diesem Vorgang ausweichen? Die Gewohnheit übernimmt natürlich einen Großteil des Programms. Man kann nicht jeden Morgen auf neue, lebendige Art aus dem Bett steigen. Oder kann man es doch? Oder tut man es schon: kein Aufstehen wie das andere, da ist das Prinzip schon voll im Gange. Wie bin ich drauf oder nicht drauf, und mit welchem Grad von Anwesenheit? Was esse ich oder was nicht. Wie bin ich zu den Anderen undsoweiter. Immer wieder schleicht sich ein Undsoweiter ein und will etwas ausdrücken, was man glaubt zu wissen. Wie ich bin und wie es von hier aus weitergeht. Zum Beispiel ohne Gott, aber mit den Menschen und den Tieren. Und klar können die Anderen einen Gott haben und sein, wer sie wollen. Vor meinen  persönlichen Augen konnten Menschen schon immer genderfrei durch die Gegend wandern, Hauptsache, ich werde nicht zugegendered und muss mich als Cis-Frau deklarieren. Dann fängt doch das Ganze schon wieder von vorne an, eben im neuen Kostüm auf der Dualitätsschiene. Kommt man da runter? Vielleicht als Mensch? Oder ist das zu einfach?

 


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