Das Bedeutungslose

Eingebettet in den kosmischen Vorgang liegt die menschliche Last des Bedeutungslosen. Was so sicher schien als Gehäuse, entpuppt sich im Alleingang oft als zerrinnender Staub. Das Vorgefundene und das Vorgegebene überwältigen den persönlichen Eindruck, was zu beklemmenden Fragen führt, und zuletzt zu der einen. Wohin führt er, der eigene Blick. Wohin webt er, mit meist unbedachtem Gehalt, das atomare Feld seiner Möglichkeiten in das gemeinsam sich bildende Mustergewebe, wo es treibt, was es kann, ohne dass wir es ahnen. Der eigene Blick also und nur dieser Blick, geschult durch innere Prozesse, gibt der Welt, die wir sehen, die Deutung, aus der wir bestehen. Unser Denken, unser Fühlen, die Handhabung unserer Instrumentarien, das Maß an unermüdlichem Einsatz, um das Sein und die Seienden nicht zu stören durch eigene Bedürftigkeiten, durch beschwerende Leere, durch Ausweichen auf ein Bedienertum. Ganz so, als könnte man dem Logbuch vorgaukeln, wo und wie man unterwegs war, und die Nadel des Kompass‘ hätte von selbst sich verbogen und einen d a abgesetzt, wo man gezwungen wird zur Entscheidung, anstatt sie freiwillig zu fällen, als alles noch möglich war. Im durch Bremsvorrichtungen verzögerten Verlauf eigener Geschichte wechselt die Bedeutungslosigkeit willig ihre Kostüme, ihre Orte, ihre Vorlieben. Und doch bleibt sie spürbar, die Frage. Sie sucht sich im berauschenden Treiben des Illusionären das Verstehbare, das sich als einfach erweist: denn es geht keine/r außer mir durch die Welt, die durch mein Dasein entstanden ist. Und ist es nicht gerade die tiefe Anerkennung der eigenen Bedeutungslosigkeit, die mich beflügelt und lächelnd aufwärts trägt, bis ich verschmelzen kann mit dem Undeutbaren, ohne mich selbst zu verlieren.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert