Stufen

Heute früh fing das Licht an zu flickern, dann war es aus. Draußen war d a Licht, wo Inverter war. Im Dunkeln arbeitete ich mich, flüchtig geschminkt, zum Besitzer des Hauses durch, der Gebete murmelnd in heller Beleuchtung saß. Sein Lichtstrang war intakt.  ‚Government‘, sagte er und meinte unser Elektrizitätswerk, vor dessen Toren schon einige Proteste stattfanden. Dann sank die Technik naturgesetzgemäß ins selbe Dunkel, Das ging bis 8 Uhr, als das Himmelslicht einiges möglich machte. Ich habe bereits  Erfahrungen mit mir in dieser Richtung und bin immer wieder leicht verblüfft, wie schnell man von gut drauf in nicht gut drauf schliddern kann. So, als würde das Leben auf einmal seinen Inhalt verlieren, weil die Reihenfolge der Gewohnheiten nicht eingehalten werden kann: bei angenehm gestaltetem Dämmerlicht der grüne Tee mit den verfügbaren Kontemplationen, dann das heiße Bad, dann der heiße Milchkaffee mit der sich steigernden Laune, hinauszutreten in die Frühlichtrunde. Alles heute nicht möglich, und das nur an einem Tag. Man erwartet einiges mehr von sich und denkt wie zwanghaft an all die Menschenmassen, die jährlich alles aufgeben müssen, was ihnen vertraut war, und nicht nur für ein paar Stunden. Gut, dann mussten die Geräte aufgeladen werden, und langsam kam alles wieder ins Gleichgewicht auch ohne Morgenseerunde. Ja was erwartet man denn also von sich. Von sich kann man es ja, aber wenn was von außen hereinfunkt und den Ablauf irritiert, dann möchte man vielleicht genug Gelassenheit an den Tag legen und wissen, dass sie das da drüben früher oder später wieder hinkriegen. Außerdem hatte ich auch noch eine Kerze und eine Taschenlampe, die sogar im tiefen Dunkel zu ertasten waren. Auch keine Kinder, die man rechtzeitig zur Schule hinausschieben muss oder sonst was, das unerlässlich ist. Nein, einfach mal die Stunden anders gestalten können und durchhalten, bis alles wieder fit ist und sich einrenkt. Ich hatte eigentlich für heute eine Menge Treppenstufen aufgenommen, die ich genüsslich und bildhaft miteinander verbinden wollte, sodass man geistig auf ihnen auf- und absteigen oder hinauf-und  hinunter hätte steigen können, wenn man einen entzückten Blick in ein potentielles Nichts geworfen hat. Die architektonischen Möglichkeiten eines Gedankentums, das diese Kunst vorzugsweise in die Wüste legt, damit aus der Bevölkerung heranwandern mag, wer möchte, und gemeinsam Treppen, Podien und Raum genießen kann als sich selbst. Gut, das war heute wegen dem elektrischen Kinkerlitzchen nicht möglich, aber meistens ist es möglich, auch wenn einen zuweilen die Furcht anfällt, man könne alles verlieren, nur weil das Licht nicht brennt.

 


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