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Bildergebnis für Klimt Gemälde Raub

Dieses Bild, sicherlich allerseits bereits bekannt, kommt  ja aus der westlichen Welt. Ich habe es zufällig gesehen und dachte, es könnte auch in die ‚hinduminische‘ Grundidee passen, dass auch das Bildnis einer Frau im Haus gehalten und beschützt werden muss von (in gesetzlicher Reihenfolge) Gott/Vater/Bruder/Ehemann, und dann eventuell auch noch vom Polizisten. Das Photo dieser schwerbewaffneten Herren, die die entwendete Dame beschützen, fegt nun um die ganze Welt und wird wahrscheinlich als Lebenshighlight auch in ihren Wohnzimmern hängen. Wie gerne möchte man aber in einer wachen, detektivischen Laune sich in den Moment bzw den Zeitraum versetzen, wo ein Jemand die Idee gebar und fortan mit ihr schwanger ging, eben das Klimtbild zu rauben und es durch eine clevere Eingebung genau d a zu verstecken, wo vermutlich kaum jemand danach suchen würde, was sich ja auch bestätigt hat und an die Geschichte der Königin erinnern lässt, die hektisch nach ihrem Halsband sucht, das sich bereits an ihrem Hals befindet. Nun hat der Zufall die Entwendete wieder ans Tageslicht gespült, aber interessanter wären diese Stunden, wenn man den Täter bei der Durchführung seines Planes beobachten könnte, War es nur reine Geldgier, oder bedeutete ihm das Bild persönlich so viel, dass er es unbedingt haben musste, oder vielleicht hatte die Frau es ihm angetan. Aber nein, viel schnöder natürlich, rein mit dem millionenschweren Ding in die Mülltüte und dann in das vermutlich schon damals angenehm vom Efeu überwucherte Türlein. Sie, wer auch immer sie sein mögen, gehen ja von „Räubern“ aus, aber warum nicht ein einzelner, zielstrebiger Dieb, der immerhin die Tür basteln musste, und hin-und herlaufen, damit alles funktioniert. Oder er fand eines Tages die Tür und dachte nanu, da passt doch genau der Klimt hinein, was, wenn ich…Und dann wurde es gar nicht abgeholt. So ein Quatsch, wegen der Polizeiüberwachung! Selbst ein Überwachungsgerät würde ja nicht auf die Mauer gerichtet sein, von deren Geheimnis keiner außer ihm was weiß. Und 22 Jahre sind  keine Ewigkeit, er wartet(e) vielleicht noch irgendwo auf seine Stund‘, wo er keine Sorgen mehr würde haben müssen, und jetzt das! Das Entwendete verschwindet ja nicht, es liegt immer irgendwo rum. Als der Dieb mir kurz vor der Zugeinfahrt in den Delhi Bahnhof meine mittelgroße Handtasche entriß und im Dunkel des Morgens verschwunden war, gingen (meine) unnützen mentalen Tentakeln immer wieder aus auf der Suche nach Bildern, wo wohl das und das von meinen Lieblingsdingen jetzt liegt, meine Kamera mit den 900 Bildern, sorgfältig komponiert, das Notizbuch, in Ajmer gebunden, der nahezu unersetzliche Stift und einiges Kostbare mehr. Manches taucht wieder auf, und an den Dingen selbst klebt nicht so sehr das Unersetzliche. Aber diese Frau auf dem Gemälde, die dafür einmal für Gustav Klimt Modell stand, sie wäre sicherlich auch überrascht gewesen über die lange Wanderung ihres Bildnisses, und dass ausgerechnet s i e  hinter der Metalltür verschwunden war.

 


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