(nicht) (mehr) da sein

von Reima Nevaleinen
von Reima Nevaleinen, gesehen auf der Art Cologne 2015

 

Das Nicht-mehr-da-sein ist deswegen so unvorstellbar,

weil es davon weder Erfahrung noch Vorstellung gibt.

Es ist das Ende der eigenen Vorstellung.

Nur e i n Zugang liegt als Angebot im Davor:

„Stirb, bevor du stirbst“, was vermutlich eher heißt:

lebe, bevor du stirbst, denn wer zu dem, was er scheint,

gestorben ist, kann nur im Schoß des Lebens landen.

Lebe und stirb also, bevor du gehst, damit der Vorgang

ein erfreulicher wird. Wer lebendig stirbt, verliert die

Anhaftung an die Dinge, und die Liebe wird spürbar im

freigewordenen Raum. Sie, die immer da war und da ist,

empfängt mich und wird empfangen. Der Name dieses Todes

also ist: Liebe. Ich gehe und werde ein Teil ihrer

zeitlosen Anwesenheit.

Aus den Griffen gelöst.

Gedehnt in das weitaus Möglichste.

Das Unvorstellbare bejaht aus tiefstem

Herzen, dem Vorgestellten Achtung erwiesen –

allein schon der Vielfalt wegen!

Tief eingeatmet das unermessliche Reich,

und mit aufquellender Dankbarkeit

Zugang erhalten

zu Eigenem.

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„Stirb, bevor du stirbst“ – Mir hat dieser Satz immer gefallen.

Er kommt aus dem Orient und ist als Erwachen gemeint von

den eigenen Täuschungsmanövern, mit denen man sich selbst

und Anderen begegnet

 

 


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