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Nein, das sind nicht Ram und Sita,  oder Shiva und Parvati (kosmische Paare des hinduistischen Glaubens) in zeitgemäßen, ultraneopren Outfits, sondern zwei Namenlose, die vorüberziehen wie alles andere. Was gibt es denn so, was nicht als Staubkorn im All vorüberzieht? Gibt es dieses Wissen, das sich durch die Menschheitsgeschichte hindurch als brauchbar erwiesen hat und immer noch sinnvoll eingesetzt werden kann. Oder ist es eher so: viel Wissen und wenig praktische Anwendung? Das fällt mir zur Zeit auf im Hinduland, dass viel gewusst wird, aber wenig angewandt. Kein Wissen kann Leid und schmerzhaftes Schicksal verhindern, aber der Unterschied in den Erfahrungen liegt wohl in der Handhabung der Geschehnisse. Dem Know-how. Wie oft konnte ich zu Indern sagen ‚hey, die Beschäftigung mit eurem Wissen hat mein Leben aufs Beste gefördert, warum wendet ihr nicht was davon an, damit die harten Zeiten nicht so schmerzhaft sind. Ja, wir leben alle auch unter dem Zugzwang kollektiver Entscheidungen, aber da, wo Spielraum ist, kann man teilnehmen am Ackern, am Pflügen und Säen, und sich geistig und körperlich gegen die Giftstoffe wehren, die angepriesen werden als Saatgut und seine Nahrungsergänzungszusatzstoffe. Wissen, an was man sich beteiligen möchte und was einem lebenswert erscheint. In Schulen und Universitäten und Betrieben und Ashrams usw. werden Ideen gereicht. Sie können exzellent sein, bis sie zur Umsetzung drängen. Wann können sie zur Umsetzung  drängeln, die guten Ideen? Wenn es klar wird, dass die unguten in Führung gehen (z.B.). Was macht man? Man kann nachdenken, was das einst wohl bedeutet haben könnte, das Besinnen auf sich selbst als geistigen Antrieb, den auch häufig d i e brauchen, die schon Erfahrung gesammelt haben im versunkenen Labyrinth des Unbewussten, von dem Teile bewusst werden konnten, und dann doch wieder nicht. Wenn das diffuse Licht des Alltäglichen stärker wird in seiner Vereinnahmung, als die Suche nach der Enträtselung des Individuums, das ich bin. In Berührung kommen damit, und mit dem, was da ist. Das ist schon Innenschau, Show-Room des Ichs. Da sind die Korridore, die Wege. Da hängen die Bilder. Da liegt der Staub auf dem Eingemachten. Man ist ja auch Familie mit sich selbst und dem leisen Blut in den Adern, und dem vielen Wasser in uns, das das Schiff trägt, das uns durch den Wirrwar der offerierten Ordnungen steuert, für deren Verständnis überall Preise verteilt werden, ohne dass das Wissen über uns selbst reift. Oder reift es? Sicherlich gibt es Zeiten, da wird die Spur  zum Wesen hin von wenigen gelegt. Und es gibt Zeiten, da muss ich mich kennen, um weiter zu kommen auf dem Spielfeld, weil Mogeln auf einmal die Überzeugungskraft verliert. Sonst schleust der Nu mich nicht durch die Pyramidenspitze, wo Körper und Geist, auf einmal untrennbar in ihrem Zusammenspiel, sich in der Leere des Seins wieder finden. Was hier in Staunen versetzt, hat mit den Gottformen und ihren Religionen nichts mehr am Hut, weil es den Hut nicht mehr gibt, den man aufsetzen könnte. Ausdehnung der Identität. (!)

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