Höre hin…II

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II

Höre hin, höre hin.
höre hin, so hin, höre her,
höre hin, höre innen drin.
Höre hoch, höre tief, höre
tiefer dann, höre die eigene
Stimme des Wo und des Wann.
Höre das Sich-Dehnen
erwachender Wege, lausche
der Quelle im gesprochenen
Wort. Lausche dem Auge im
Ungestörten, der Auskunft des
zeitlosen Dort. Und dem Hier
höre zu, wie es aufsteht und sieht:
Weitung des Wir, das überall
Heimat hat, auch im stillen
Schriftzug auf Steinen.
Höre zu, wie es ruft, was es
gestern vergaß, wie es Wesen
wurde im Du. Lausche hinein
in die Öffnung des Atemraums,
wo ich Zugang fand am inneren
Rand der Erde (ein belichtetes Rund),
und die Dichte des Fühlens hörte.
Und wusste, dass Sanftmut mich
finden kann aus der Richtung des
Hörvermögens. Liebe, sagte ich
dann zu mir, eröffnet den Ort im
inneren Auge, im Innenohr!
Da weitet sich Sehen zum Säulentor;
in der Halle stehen die Enthüllten
für sich. Lasse dich ein, Wanderer,
lass zu deinen Gang, dein Gewicht,
dein Gewand. Höre die Bilder, die im
Verborgenen ruhen. Gib dem Einlass
der Anwesenheit Raum.


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