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Ja, was ist das auf dem Bild? Gerne würde ich eine Umfrage starten, was andere Menschen zum Beispiel darin sehen, nur so aus Interesse an den Möglichkeiten der Sicht. Die meisten Hindus, die ich kenne, wüssten auch nicht, was es ist, aber es würde sie auch nicht zu Fragen anregen. Das Gold, die orangene Farbe z.B. wären genug, um sich davor zu verbeugen, denn sie sind es gewohnt, an jeder Ecke Bildnisse des als göttlich zweifelsfrei Vermuteten vorzufinden, die daran erinnern, dass es zwar nicht fassbar ist, es aber dennoch etwas gibt, das über uns hinausgeht. Wir vom Westen fielen auf jeden Fall in Indien wegen unserer Fragerei auf, das war man nicht gewohnt. Alle spirituellen Lehrer, die damals noch halbwegs glaubwürdig waren, erlebten ein neues Erwachen des Denkens, denn was erzählt man denen (uns)? Sie sahen uns (das weiß ich aus eigener und anderen Quellenberichten) als geistig und moralisch unentwickelte Geschöpfe mit schlechten Gewohnheiten, und es war eine interessante Aufgabe, sich damit auseinandersetzen zu müssen. Auch der heiligste Blick kann sehr begrenzt werden. Dann gab es die lange Phase, wo wir alle dazugelernt haben von einander. Auf beiden Seiten wurde in der jeweiligen Wahrnehmung viel geirrt und einiges korrigiert. Dann kam die Technik, und alle waren gleichermaßen sehr damit beschäftigt. Und wenn wir nicht gestorben sind, dann leben wir noch heute. Es war belebend, dieses Paar aus Bombay zu Besuch zu haben. Obwohl sie beide in ihren Familien als schwarze Schafe, also irgendwie seltsam und aus der Tradition herausfallend gesehen werden, kommen sie aus einer Großfamilie, wo ihr Tun zwar ab und zu berätselt wird, aber sie können sich vollkommen sicher und geborgen fühlen in ihrem familiären Umfeld. Da das auch in Indien immer seltener wird und die Ungeheuerlichkeiten zunehmen, kann man noch einmal hinschauen, wie es sich anfühlt, aus so einem verhältnismäßig störungsfreien Feld zu kommen, wo sich keiner fürchten muss davor, alles allein bewältigen zu müssen. Es ist ja nur der störungsfreie Anfangston, der eine gewisse Basis vermittelt, von der aus ein Mensch seinen oder ihren Weg gestalten kann. Auffallend ist bei Indern oft das Fehlen von psychologischem Denken. Die Ergründung der persönlichen Geschichte ist für sie (noch) nicht wirklich von Interesse. Sie haben keine Erfahrung, anders damit umzugehen als es die Tradition vorschreibt und lebt. Und obwohl das alles sehr modern aussieht, wenn sie mit neuester Technik unterwegs sind, ist das Denken doch noch sehr verwurzelt mit dem unreflektiert Gläubigen in all seinen Auswüchsen und Pflichten. Ist es nicht auch so bei uns hier? Keiner muss es ja machen wie der Andere. Es ist immer wieder bei allen Gräueltaten, die auf dem Planeten stattfinden, auch eine Frage, wie Menschen mit der vorhandenen und von ihnen gesteuerten Freiheit umgehen. Wenn Grundbedürfnisse nicht mehr gestillt werden können, ist meistens schon etwas Ungutes im Gange. Aber die Frage, ob ich überhaupt wissen will, wer ich bin, bildet den natürlichen Ausgleich zum Unguten. Ich mache mich zumindest dann auf den Weg, keinen bewussten Schaden mehr zuzufügen und zuzulassen und kann mich letztendlich, wo und wenn es von keinerlei Erwartungshaltung mehr begrenzt ist, in den Erfahrungsbereich begeben, wo in der Tat alles anders ist, als ich dachte, was u.a. zu befreiender Heiterkeit führt.

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