Berlin 9

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Ja, genau! School’s out! Die Berlin-Schulung geht dem Ende entgegen. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten hier aus der Stadt, wo  die Menschen waren und sind, die ich entweder schon kannte bzw weiterhin kennen lernen konnte…oder auch neue Begegnungen, die Freude brachten. Viel freundliches Lächeln und Aufmerksamkeit. Zum Beispiel die Frau in dem Comic Laden!, der mir empfohlen wurde als ein Spezialgeschäft für Comic Items, und wo ich hoffte, etwas von Super-Bat-oder Spider-Man zu finden für meinen 4-jährigen Kumpel aus Afghanistan, der grad auf diese Comics steht. Achach, seufzte die Verkäuferin mit mir zusammen, nicht so geeignet für so einen Kleinen…so viel Gewalt überall da drin…!!! Ich suchte nach einem Heft vom Silver Surfer, der mal mein eigener Held war, aber es gab ihn nur als Schlüsselanhänger, aber selbst da noch elegant und All-fähig, und man konnte ja auch im Einst von seinen Texten noch etwas lernen. Ich habe dann trotzdem ein (teures) Spidermanheft gekauft, darauf vertrauend, dass ich den deutschen Text beim Blättern und Vorlesen etwas umpolen kann. Auf jeden Fall besser als das hektische Spielen im Smartphone seiner Mutter, wo er neulich auch mal bei einem furchtbaren Spiel, das er mir unbedingt zeigen wollte, abwechselnd „er tot!“ und dann auch „oh! Ich tot! schrie, ohne wahrzunehmen, was er da sagte. Achach, da starrt man in einer fremden Stadt aus dem Fenster auf einen blauen Himmel, den Himmel über Berlin, und traut sich nicht, da weiterzudenken.

Aber für mich ging dann alles noch sehr gut gestern am frühen Nachmittag, als ich müde vom Wandern zurück kam. Ich hatte auch keine bemerkenswerten Mitbringsel entdeckt, sondern hatte außer dem Spidermanheft nur ein  Seifenblasenfläschchen in der Tasche. Haben Sie noch das Original ? fragte ich den Verkäufer. Aber ja, sagte er, und gab mir das vertraute Pustefix-Fläschchen in die Hand. Für wen es ist, weiß ich noch nicht, aber damit kann man ja nun jederzeit jeden etwas erfreuen, mit so ein paar Seifenblasen in der Luft, die einen Nu lang total ihre Schönheit entfalten und dann wieder weg sind, bis neue nachkommen!

Am Nachmittag stand ich also an diesem hellen Fenster, vor mir ein Buch aufgeschlagen, das die absolut besten Gedanken entfaltete, die in dieser Welt gedacht wurden und immer gedacht werden können, wenn jemand auftaucht, der sie denken kann. Gedanken, die einem beim Lesen die direkte Erfahrung geben, ein kühles, erfrischendes Bad zu nehmen, sodass man einhält, um die Wirkung zu genießen, die unendlich wohltuende Wirkung klarer und wahrer Gedanken. Gedanken, die mich berühren als großzügiges, zeitloses Angebot und mit keinem Wort vorgaukeln, als sei hier Schluss mit Wahrheit, nein! anregend, das Eigene zu finden und ein Kind eigener Zeit zu sein, ohne auf diese glanzvollen Lehrer verzichten zu müssen. Den Wert guten Denkens tief im Herzen mit so einer Dankbarkeit zu spüren, das ist in der Tat Glückssache. Und während ich mit dieser Glückssache zugange war, kamen mir die Pläne in den Sinn, die ich erwogen hatte für den Nachmittag. Doch als mir klar wurde, dass beide, die Licht-Installation von Turrell, und das Antikenmuseum, auch noch da sein würden, wenn ich mal wieder nach Berlin komme, habe ich mich entschieden,  mich in der Wohnung meines Freundes bei gutem Espresso dem Genuss philosophischen Kontemplierens hinzugeben und mich mit Freunden auszutauschen. Ja danke, ihr habt mein Berlin bereichert!

 


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