à propos

À propos „Shakti“ (weibliche Kraft): wir wandern hier gerade durch die 9 „Novaratri-Tage“, wo jeden Tag eine andere Göttin geehrt wird. Das macht so sonnenklar, wie getrennt das Performte vom lebendigen Ablauf meist ist. In den Tempeln, wo Göttinnen angebetet werden und ihre Kräfte lauthals gepriesen, spürt man dann zuweilen die tiefe Hingabe der Priester und Gläubigen an das (unheimliche) Weibliche, denn hier im Schutz des Tempels ist die Hingabe zulässig. Manchmal wird dort Whisky offeriert und getrunken und darum gebeten, sich mit Hilfe der Göttin zu bessern. Man geht davon aus, dass ihre sündenvergebende Liebe grenzenlos ist, ihre Fürsorge immer gewährleistet. Man (wer?) denkt auch, sie trinkt gern Blut und schlachtet schon mal ein Tier im Tempelhof. Dann gibt es die weiblichen Göttinnenexemplare, die beispielhaft rein sind, und dann sind sie wieder alle eins mit ganz vielen Facetten eben. Mich gähnt das auch zuweilen an, dass da ein  Thema drinsteckt, das uralte Konstrukte instand hält, und immer neue hinzufügt. Welches Thema? Me not, aber auch too, and then you too und dann wir alle, und allen ist gerechterweise die unlösbare Konfusion lieber als das Setteln des Urkonstruktes in der Sanduhr der Zeitlosigkeiten. Ja ist es wirklich so schlimm? Und wie konnte das geschehen? Auch Diotima wurde in das Gastmahl hineinphantasiert, denn Männer können  durchaus erkennen, wenn eine Frau, geistig von ihnen durchkonstruiert, sich selbst ist. Doch das Sein braucht Raum, um sich zu erfahren. Wer die Welt formen kann und sich darin bewegen, als wäre es das Natürlichste der Welt, hier GärtnerIn und HüterIn zu sein, geistig, seelisch, körperlich, der entert auch die Gefahr, sie erklären zu wollen. Andere wiederum halten das Welterklärte für wahrheitsgetreu. Gibt es eine wahrheitsgetreue Welterklärung? Ich persönlich finde es auch angenehm, etwas zu erklären bzw verbal zu klären, aber ich möchte auch, dass das im Hinblick auf  noch tiefer Erkanntes einen heiteren Unterhaltungswert hat, und dass ich meine eigene Sprache sprechen kann und mich daran erfreuen, wenn andere auch ihre eigene Sprache suchen und finden und sprechen und den Unterschied kennen zwischen dem einen und dem anderen. Auch Märchenstunden sind kostbar. Da weiß jeder, dass es ein Märchen ist und erwartet entsprechende Wunder, und die Helden und Heldinnen müssen Prüfungen bestehen, und man fiebert mit ihnen, ob sie es wohl schaffen, obwohl man davon ausgehen kann, dass es gelingt . Es kann ja nur gelingen, wenn man zu allen von sich selbst gewünschten Prüfungen zugelassen wird und die Abenteuer bestehen kann ohne männliche Erklärungssucht. Und die Frauen, tja, was soll man machen, wenn sie das dreifache talaq gerecht finden und es wollen, soll man sich trotz all dieser Irrfahrten von der eigenen Bahn nicht abhalten lassen.

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