Berlin 6

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Diese „Kali“ ist die Tätowierung auf dem Arm einer Frau, mit der ich in Berlin angekommen bin, bzw. von meinem Zuhause aus, wo sie mich und uns besucht hat. Wir kennen uns aus Indien und haben uns in einem Tempel in der Wüste Tharr  unter ziemlich unseligen Umständen kennen gelernt, dh für sie waren sie unselig, denn ein Brahmane, dem sie vertraut hatte, eine 9-Tage Puja zu zelebrieren, hatte sie belästigt, und die belastende Situation zeigte Wirkung, als ich am 9.Tag dieser Feiertage „zufällig“ mit einer indischen Freundin  dort auftauchte und wir davon erfuhren und sie eingeladen haben zu einem Picknick in einem weiter entfernten Tempelgelände, wo wir die Lage in Ruhe besprechen konnten. Es war der Tag von Kali, daher die Verbindung über die Kraft der weiblichen Erscheinung, was wohl auch einst der Anstoß war für die Tätowierung. Faszinierend und irritierend, diese unter Schmerzen hervorgebrachten Bilder auf der Haut der Menschen, die sich hier für ein, wenn auch nicht ewiges, so doch kurzes „Lebenslang“ entscheiden. Ich persönlich kenne keine Symbolik, mit der ich mich so sicher identifizieren könnte, dass ich es mir auf die Haut gravieren lasse, höchstens vielleicht ein paar Worte, aber dann: welche………könnten so lange bestehen…..?Aber auch in dieser Körperkunst gibt es kunstvolle Unterschiede, und ausgezeichnete Nadelführung, wie man oben im Bild am (linken) Arm der Freundin gut sehen kann. Hier in Berlin haben wir Kaffee getrunken zusammen und waren gestern auf Empfehlung in dem Film „Toni Erdmann“ ….berührend und durchaus empfehlenswert…….Das Thema „Mensch“ und „Mensch sein“ scheint auch automatisch an allen Tischen aufzutauchen, wo ich mich im Gespräch befinde. Es ist auch mein vorherrschendes Interesse am Menschsein, dass ich selbst es verstehe und durch mich erlebe, und verstehe nun sehr wohl, dass wir Menschen irgendwie und irgendwann über uns hinausgehen müssen, was in die dunkle Richtung leichter scheint als in die helle…Wie „hell“ kann der Mensch werden, oder vielleicht eher das Grau, das Goethe vorgeschlagen bzw erforscht hat als alle Farben enthaltend? In einer „Mitte“ sich aufhaltend, wie es empfohlen wird von asiatischen Weisen? Wie bin i c h als Mensch, und ja, genau, wo dürfen wir es sein, denn schon gibt es Länder, und noch gibt es Kriege, in denen  menschliches Verhalten kaum mehr erhofft werden kann…..

 

 


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