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In den Seminaren und Workshops von „Goldtrog e.V. unlmtd.“ geht es vor allem um die Erwerbung einer Späherblicktechnik, die sinnfreie Produkterzeugung ermöglicht und die  Goldtrog Kreatoren und Kreatorinnen befähigt, als Einzelne oder aber in intelligenten Team-Formationen auszuschwärmen, um geeignete Marktlücken ausfindig zu machen. Dazu braucht es ein gewisses Training in emotionsfreiem Handeln ohne die Belastung persönlicher Durcharbeitung. Man lernt sich in den Seminaren als eine Art Maschine zu verstehen, die man selbst beliebig ein-und aussschalten kann. Immer hat die Erspähung der Marktlücke Vorrang. Bei einer dieser Ausschwärmungsunternehmungen fiel es den KreatorInnen auf, dass die digitale Revolution an einigen Orten noch nicht einmal in den Anfangsschuhen steckte. Zum Beispiel die Friedhöfe. Gut, man denkt gerne von den Toten, dass sie die Stille mögen, aber wer sagt das, und wer weiß das schon!? Ist es nicht bedrückend, hier unter den einmal Gewesenen durchzuschreiten ohne ein Angebot an kultureller Vernetzung! Hier wittert der schnelle Lückenbrüter für sinnfreie Produkte eine große Chance. Hat nicht jeder von uns seit dem Smartphonebesitz eine ganze Menge Photos von allen möglichen Menschen geschossen, wo man etwas festhalten wollte, was so nie mehr stattfinden würde? Wie wäre es aber, wenn man in schöne und elegante Grabsteine Computer einbauen würde mit den ganzen vorhandenen Photos eines/r Toten. Die Grabpflege würde hier eine Betreuung der Fotogalerien bedeuten, mit deren Hilfe immer neues Material des Gewesenen zu sehen sein könnte. Nicht nur die Angehörigen hätten so die Gelegenheit, den oder die Tote/n einmal besser kennen zu lernen, und, da man sich ja für den Gang zum Friedhof immer etwas Zeit nimmt, hier ZeugInnen eines tiefschürfenden Programmes zu werden, das ein lebendiges Bild von dem erzeugt, was nicht mehr ist. Durch die verschiedenen Programme, die sich hier als angemessen erweisen, setzt man dem Nicht-mehr-Auffindbaren etwas Handfestes entgegen, nämlich den Beweis, dass der oder die hier mit Namen Genannte tatsächlich unter uns weilte, auch wenn es den meisten nicht auffiel. Hier kann man Leben studieren und diskutieren, und wenn das ermüdend wird, kann man etwas Lieblingsmusik des/der Toten einspielen. Wir fertigen maßgeschneidert an. Natürlich können die Programme auch von Haus aus gesteuert werden, wenn man den Impuls folgt, der latenten Grabesruhe ein paar neue Shots hinzuzufügen, oder sich die digitalisierten Grabesreden noch einmal anhören möchte, die viel Gutes über die Verschwundenen zu sagen haben. Wir verhandeln mit Apple über weiße Marmorbauten, in denen außer den Verschwundenen eine gemütliche Ecke eingebaut werden kann, wo man von vergangenen Leben lernen kann, was sonst schwer in die Psyche dringt: dass es vergeht. Nachfragen bitte an: „Goldtrog e.V. unlmtd.“

Das Bild soll lediglich eine Anregung sein für digitale Verarbeitung.


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