schöpfen

Was die Politik betrifft, so ist es interessant, dass man hier auf öffentlicher und globaler Ebene zuschauen kann, wie Dinge sich anbahnen und letztendlich dann auch geschehen, oder auch nicht geschehen. Eine verbreitete Unruhe ist durchaus angebracht, wenn man sieht, dass Donald Trump z.B. keinerlei Einschätzung hat von der realen Gefahr, die von einem perversen Geist wie dem des nordkoreanischen Machthabers ausgeht, dem es Spaß macht, den blonden Dummkopf zu reizen, und dem es zusagt, sich als Auslöser höchster Alarmstufen zu erleben. Dass Menschen sich immer wieder in den Auswirkungen egozentrischen Irrsinns bewegen müssen, ist ein Phänomen des Menschseins. Dass kultivierte Zustände und Ordnungen im menschlichen Geist auf dieser Ebene für die jeweils Ohnmächtigen eine Hilfe sein konnten, hört man auch manchmal, aber es widerstrebt einfach dem selbständigen Denken, dass es zumindest vom äußeren Bild her so scheint, als wäre das Dumme sehr mächtig, und vor allem sehr gefährlich. –  Die Bilder oben zeigen Linien in einer Sandmaterie, die ich gestern in einem Laden für Kunstmaterialien gekauft habe. Der Sand war bereits im Laden ausgelegt, damit man  Erfahrung damit machen kann, den „kinetischen“ Sand, wie er genannt wird, also erspüren. Man erspürt auch, es ist etwas unheimlich. Zäh fließt einem wie in Zeitlupe der Schöpfungsstoff durch die Finger. Ich kann dieses Mal nicht widerstehen und nehme das kleinere Paket mit, teuer fand ich es auch. Zuhause wird natürlich von mir damit geformt Zuerst war die Schöpferfreude angeregt, es braucht nur eine kleine Bewegung, und die Masse bewegt sich wie von selbst, eine Art flüssiger Urmaterie, wo man gern wüsste, was man eigentlich jetzt, wo man sie hat, erschaffen möchte. Das Irritierende ist, dass es zwar bildet, was man möchte, aber es zerfließt auch ganz schnell und zerdehnt sich auf geisterhafte  Weise. Ich musste an die Erfindung des Schaumgummis denken, die einem puren Zufall zu verdanken war, sozusagen einer Verlegenheitslösung. Ich hole also eine antik anmutende Tonschale herbei und lasse die Masse sich darin ausbreiten. Dann hebe ich aus dem Sand mit den Fingern das eine oder das andere hervor. Ich beobachte, was sich ergibt. Wenn das Konstrukt zu hoch ist, löst es sich auf, indem winzige Teile sich langsam herunterbewegen und mich an Ground Zero  erinnern und an einige der unvorstellbaren Schreckensbilder. Ich habe dann die beiden Photos oben gemacht vom flüchtig Entstandenen und wieder Verwehten. Man möchte nicht, dass sich das, was man als festgefügt angenommen und gesehen hat, so mühelos auflöst vor den Augen. Wir wissen ja, dass die Materie durchlässiger ist, als wir gemeinhin denken. Aber die Auflösung des mit dem Materieblick Umfassten ist unheimlich. Wie ein Zeitraffer, der das Dagewesene vor Augen führt, als wäre es einfach gekommen und wieder verschwunden, was es ja auch ist. So lernen wir über die Materie u.a. das Ausgesetztsein im Ungewissen und die  Auflösung dessen, was ist und was war.

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