umgehen

Mein Denkapparat hat wirklich lange gebraucht, bis sich einige Erfahrungen und Einstellungen zu dem Erkennen der Tatsache gebündelt hatten, dass es tatsächlich die „Störungen“ zwischen Menschen sind, die, bekommen sie Raum, durch Auseinander-Setzung zu den jeweiligen Klarheiten führen können, die zum Verständnis eigenen Verhaltens notwendig sind. Was heißt Klarheiten. Und was heißt „Störungen“? Dass tatsächlich jeder Mensch, der auf diesem Planeten erscheint, auch gleichzeitig in einem ganz bestimmten Schicksalsforum ankommt, ist deutlich. Aber die Einzigartigkeit eines Wesens resonniert auch auf es umgebende Einflüsse in dem Versuch, die eigene Wirkung zu entfalten und damit auch im Umfeld anzukommen. Da sich Katastrophen von Anfang an in jeglicher Variation vorfinden, geht es eigentlich sofort darum, sich mit eigener Wesensart durchzusetzen, soweit es das Feld erlaubt. Schon in der Kindheit darf der Mensch ja oft schon gar nicht sein, wer er ist, sondern wird bestimmt vom Sollen und Wollen der Anderen. Ich denke, das sogenannte“Leben“ geht oft darum, wie ich einen Umgang finde mit dem Brocken, den ich wohl oder übel als „mein Schicksal“ erkennen muss, bevor ich mich aufmache, darüber nachzudenken, wie ich meinen Weg freischaufle. Nun will nicht jeder schaufeln, denn das Geröll kullert aus allen Richtungen herbei und kann jederzeit meine Existenz bedrohen. Die Welt ist u.a. auch eine Ablenkungsshow, in der letztendlich jedem ermöglicht wird, das zu tun, was ihm oder ihr einfällt, wenn man die jeweiligen Gesetze einigermaßen im Auge behält. In vielen Ländern kann man auch Schmiergeld zahlen. Unser Nachbar sagte gestern zu mir, dass man in dieser Welt nichts umsonst bekommt, und dass jedes Ding seinen Preis hat. Er meinte, dass man fleißig sein muss, um seine Existenz zu verdienen. Ich habe gemerkt, dass mir die Formulierung nicht gefällt, obwohl ich verstehen konnte, was er meint. Ob nun das Universum selbst von einer Businessmentalität geprägt ist, konnte ich aber noch nicht feststellen. Ich bin radikaler in meinem Freiheitsanspruch. Mir geht es darum, dass der Mensch genug Raum bekommt, um d a s Leben zu gestalten, was für ihn oder sie stimmig ist. Dafür muss ich aber wissen, dass ich eine Wahl habe, und ich muss wissen, was ich mit mir und meinem Leben in der verbleibenden Zeit anfangen will. Wenn ich in Indien jemanden im Dorf auf eine aus jeglichem Rahmen fallende Absurdität aufmerksam mache, höre ich oft den klassischen Satz: that’s life, Kalima, so, als wäre mir das noch nicht aufgefallen. Nein, sage ich dann, das isses vielleicht für dich, aber nicht für mich. Wenn ich anfange, es ok zu finden, dass ich mit dem Geld von Pilgern meine Drogen finanziere, dann habe ich, bzw der Brahmane hat dann die bestehende Ordnung durchbrochen, und ja, klar, hat das einen Preis. Man muss sich auch einer bestehemden Ordnung nicht unbedingt fügen. Wo jermanns/ und fraus Freiheit lebendig ist, ist die Verantwortung der Einzelnen für Taten, Wort und Gestaltung des eigenen Daseins. Dass man auch den Blick des Gegenübers braucht, um sich selbst wahrnehmen zu können, ist der Kern der Sache, denn durch mein eigenes Verhalten erschaffe ich auch das Verhalten des Gegenübers. Schaue ich von der verhältnismäßigen Freiheit meines eigenen Fensters aus auf das Andere, kann ich wählen, welches Verhalten mir angemessen erscheint und ob es mir gelingt, das umzusetzen, was ich unter Menschen für möglich halte…….(……wir können froh sein, wenn in dieser Schweigsamkeit Wesen uns wohlgesinnt sind, wenn lebendige Lichter brennen, wenn die Liebe aufgehoben ist vom Staub ihrer Knechtschaft, und das Herz in sich ruht ohne Fremdheit….)

 

Das Bild zeigt einen Schicksalsbrocken


Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert