Chacheperreseneb klagt (2)

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Ja, ich denke nach über das, was geschehen ist,
über die Ereignisse in der Welt:
alles wandelt sich, nichts ist wie im vorigen Jahr,
ein Jahr lastet schwerer als das andere,
die Welt ist verwirrt, zerstört,  verwüstet.
Das Recht ist hinausgeworfen,
das Unrecht sitzt im Beratungssaal.
Die Pläne der Götter sind gestört,
ihre Weisungen missachtet man.
Das Land macht eine Krankheit durch,
Überall herrscht Jammer,
Stadt und Land sind voller Klage,
alle sind gleichermaßen mit Unheil geschlagen.
Der Autorität wendet man den Rücken,
(sogar) die Verstorbenen werden gestört.
Jeden Morgen, wenn es tagt,
schaudert das Gesicht vor dem, was geschah.

 Ich muss darüber sprechen,
dennn mein Leib ist bedrückt,
Trauer wohnt mir im Herzen,
und es ist schmerzhaft, darüber zu schweigen.
Ein andres Herz würde dadurch niedergebeugt,
aber ein tapferes Herz ist auch in schlimmer Lage
ein Kamerad für seinen Herrn.
Hätte ich doch ein Herz, leiderfahren,
dann würde ich bei ihm Zuflucht finden;
ich könnte es damit beladen, mein Leid zu klagen,
würde ihm meinen Schmerz auferlegen!

 Er sprach zu seinem Herzen::
Komm doch, mein Herz, dass ich zu dir spreche
und du mir antwortest auf meine Sätze –
deute mir, was in der Welt geschieht,
(warum) die, die glänzten, gestürzt sind.


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