gegenkräftig

Es ist vielerorts und vielseitig diskutiert worden, dass (wir) Menschen wissen, dass etwas ‚gekippt‘ ist, wobei die Frage erst einmal wäre, was und wodurch da etwas kippt, und was ‚Kippen‘ überhaupt ist. Es gbt ja dieses Bild der Waage, wo entweder etwas zu leicht ist, also etwas gefehlt hat, oder etwas ist zu schwer geworden und kann deshalb beim Tanz der Atome nicht mehr mitmachen, fällt heraus aus dem Netz auf eine andere Ebene, wo es natürlich weitergeht, es hört nie auf, oder es liegt noch nicht in unserer Macht zu wissen, ob es überhaupt aufhören kann, das große, mythosumrankte Es. W i r können aufhören, das ist klar, und es scheint sich ein Trieb aus dem kollektiven Unterbewusstsein gelöst zu haben, der nach Auslöschung strebt, ähnlich dem Angebot für ‚Humanes Sterben‘, das einfach durch seine Erscheinung darauf hinweist, dass zuviel inhumanes Sterben bereits im Gange ist, das Meiste schon dokumentiert mit den unbezahlbaren Rechnungen als Beweisstücke der Ausschweifungen. Man, bzw. manche haben zuviel gegessen oder zuviel getrunken oder ganz und gar im Zuviel sich niedergelassen, andere haben zuviel gehungert und sind zuviel missbraucht und mies behandelt worden, sodass man tatsächlich eines Tages denkt, dass es nicht gutgehen kann, was auch immer mit ‚gutgehen‘ gemeint ist Sind wir also in ein gemeinsames Schiefgehen verwickelt, das nicht mehr zu entwirren, also ein wirres und unentrinnbares Knäuel gworden ist, das nur mit allerlei Sicherheitsnadeln zusammengehalten wird, solange der Glaube eben hält, dass Heilung noch möglich ist. Oder aber, und das ist meines Erachtens die interessantere Variante, nämlich dass sich automatisch Gegenkräfte bilden, wenn ein bestimmtes Maß an unwägbarem Grauen geschehen ist, und diese neu aktivierten Kräfte haben vielleicht geschlummert in der Tiefe der Innenwelten, denn sie sind nicht immer kampfbereit, weil es nicht ihre Art ist. Aber sie holen nun ihre Instrumente hervor und man könnte es Waffen nennen, die sie nun einsetzen. Da sieht man auf einmal: es war gar nicht im Gleichgewicht, das große Es, nein, ganz im Gegenteil, es war und ist noch teilweise vollständig unausgeglichen, sodass das wiederkehrende Gleichgewicht das derzeit vorherrschende Chaos auslöst, bis irgendwann die lebendige Ausgleichung sich wieder herstellt und Dinge ins verhältnismäßige Lot kommen können. Eine Inderin erklärte mir mal, dass in dieser Zeit, also dem dunklen Zeitalter, alle Wesen sich verkörpern möchten, weil es gerade so spannend ist hier auf der Erde, alle wollen mitspielen, weil die triebhemmenden Regeln sich langsam aber sicher auflösen, deswegen sei es so voll. Wie dem auch sei, so bleibt es doch eine Frage der persönlichen Wahrnehmung, und wie und wodurch wir das Geschenk des Daseins verstehen. Oder aber das Verstehen eines schönen Tages ganz lassen und sich selbst bereit erklären für das Ungewisse.

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