herumgeistern

 

Bezogen auf meinen gestrigen Beitrag fiel mir noch auf, dass in dieser Gesellschaft Worte und Begriffe herumgeistern, die, obwohl sehr viele Bürger:innen vieles haben, doch Angst einflößen darüber, dass das, was man hat, verloren gehen könnte, und kann es ja auch. Das spielt leider der altbekannten Idee, dass weniger mehr sein kann, nicht zu. Die Angst und der Widerstand dagegen, das oft hart Erworbene einschränken zu müssen, erlaubt nicht die Freuden der persönlichen Herausforderung, durch ein Weniger Räume zu erschließen, durch die wir uns erweitern können, einfach dadurch, dass mehr Raum zur Verfügung steht. Die Beschäftigung mit dem Besitz ist letztendlich auch nur eine der zahlreichen Ablenkungen, die Menschen gerne in Anspruch nehmen, weil es dann viel zu tun gibt, vor allem aber keine Zeit, sich um das Wesentliche zu kümmern. Oder einfach mal bei der Frage beginnen, was ich für das Wesentliche halte im Ablauf meiner Lebensweise. Wir alle wollen doch wissen, oder nicht?, was für ein Spiel hier gespielt wird, und vor allem, wo mein Auftritt ist, oder wann findet der eigentlich nicht statt. Und es schadet keineswegs, wenn man sich zuweilen als Staubkorn im irrlichternden Firmament sieht, aber ich bin auch der oder die Einzelne, deren Stimme zählt, wenn z.B. der hässliche Hals des braunen Ungeheuers sich auf die Regierungsplätze zubewegt. Aber dann auch: muss ich wirklich  all den neuen Herumgeisterworten Glauben schenken, die mir den apokalyptischen Ritt vor die Nase hängen, so, als gäbe es von nun an nur noch das verzweifelte Engerschnallen des Gürtels. Und ja!, schnalle enger, why not, kann auch Freude machen, gegen den freien Willen ist nichts einzuwenden, man muss nur zu ihm vorgedrungen sein und Erfahrung sammeln, wie man damit umgeht. Wir sind, bei aller zu beklagenden Ohnmacht, doch nicht hilflos und können im Umfeld einiges bewirken, was durch den Energieschub bewussten Erkennens stattfinden kann. Nur zögernd benutzt man das Wort „einfach“, das auch wie alle anderen herumgeistert, ohne jemals erfasst zu werden, aber einfach ist tatsächlich schon da. Wenn ich dann auch da bin, passt das sehr gut zusammen. Das Komplizierte verdrückt sich und lässt das Komplexe leuchten, denn es (das große Es) ist verdammt komplex, das kann und will man nicht leugnen.

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