Im Danach

*

Aus jedem Vorher und jedem Danach quillt Geschichte.
Man wünscht sich vielleicht ein (dafür begabtes) Schriftstellerherz,
um dem Ganzen gerecht zu werden.  Dem epischen Ausmaß,
der Kernqualität. Dem Nichts und der Leere geweiht,
nur so als Beigabe an die Tage und Nächte, wo Erleben verdaut wird
und zugeordnet, und zum Nachdenken zur Seite gelegt.
Oder doch gleich als Aufgabe an sich genommen, damit die Spuren
des Denkens dem Verhältnis zum Drama entsprechen.
Zum Verständnis der Vorgabe, zur Praxis des zu Erfassenden,
zur Befreiung von diesem und jenem: was man vom eigenen Schicksal
begreift, wodurch auch Handlungsfähigkeit sich einstellt,
beziehungsweise einstellen kann.
Ich, der vom Erleben durchdrungene Mensch, bin dabei, den
neuen Tanzschritt zu üben: die Denkart, das Raumempfinden,
die Choreographie.

 

* Bild: Henrikr Robert

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