(nicht) brauchen


Mental Olympics
Hier und da zeigen sich vorsichtig kommentierte Lockerungen, am Himmel, im Ukraine Konflikt, in den Pandemievorsichtsmaßnahmen. Klar ist, dass wir ab und zu etwas Sonne, aber keinen Krieg und keine weitere Viren-Mutation brauchen. Wenn bald alle wieder überall hingehen können, und die Masken nur noch irgendwo rumhängen als Erinnerung an eine Zeit, in der wirklich mal vieles anders war als sonst. Eine Menge neuer Worte sind dazu gekommen, die man dann nicht mehr braucht, die sich aber in vielen Berichten verewigen werden, und die Enkel der Welt könnten Geschichten hören von den Geboosterten und den Ungeboosterten.  Damals, als wir im Frühling 2022 einen Lichtschimmer am Ende des Pandemietunnels sahen und wie Omikron, der kranke, aber nicht tödliche Windhauch uns am Leben ließ. Eben das Leben, das wir immerhin noch haben und für dessen Gestaltung wir zuständig sind. Zwei Jahre bin ich in keinem Flugzeug gesessen, ich konnte es mir gar nicht mehr vorstellen, nach der Pandemie wieder in einem Indien anzukommen, das tausende von Menschen hat jämmerlich krepieren lassen, weil es keinen Sauerstoff mehr gab. Wo unzählige Leichen im heiligen Ganges an die Ufer geschwemmt wurden, weil die Menschen sich das Holz zur Verbrennung der Körper nicht mehr leisten konnten. Werde ich noch einmal dort landen können und mich ohne Maske im Land bewegen. Niemand weiß es und ich weiß es auch nicht. Eigentlich herrscht das Ungewisse immer vor. Es ist der eigentliche Zustand des Weltgeschehens. Wir bannen und festigen ihn ständig, den fließenden Strom. Wir kanalisieren unser jeweiliges Erleben in ein Verstehen hinein, das nur vorübergehend haltbar ist, denn es ist ja alles ständig im Wandel  und kann nur bedingt beeinflusst werden. Wir geben hinein, wer wir sind, das ist unsere Möglichkeit, Leben zu gestalten aus dem Geist heraus, der zur Verfügung steht. Um den eigenen Geist muss man sich kümmern, kein Zweifel, sonst rückt einem der Weltgeist zu leibe mit all seinen Schauermärchen und seinen Glückskeksangeboten. Nun hatten wir Gelegenheit, die sogenannten großen Fragen ein wenig näher zu bringen, nach Hause nämlich, wo meist auch Andere sind und mitspielen, und dann noch näher zu sich selbst heran mit der Frage, wie es nun mit einem selbst weiter geht. Oder vielleicht tauchen ja gar keine Fragen auf, und man wacht auf, schaut in sich hinein und um sich herum und erkennt das, was man tatsächlich schon lebt, und wird erfüllt mit einer tiefen Freude.

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