, aber…


Der Schein des Gutmenschentums
Offensichtlich war ich noch mit dem Ausdruck päpstlicher Formen beschäftigt, die in strahlenden Gewändern  unsägliches Leid hervorrufen durch Missachtung ihrer eigenen hehren Vorstellungen oder festgezurrten Gesetze wie: du sollst kein Leben zerstören. So kann man Schaudern und Staunen weiterhin in sich erfahren, wenn nicht weit von unserem kriegsbefreiten Leben dieselben Kriegsherren wieder bereit sind, wegen irgendwelchen unmäßigen Streitereien ein neues Schlachtfeld zu eröffnen, damit weitere Menschenmassen aus ihren Heimaten fliehen, um am Leben zu bleiben. Und die vielen anderen, denen das nicht gelingt, weil ein paar Dummköpfe sich nicht einigen können, da sie immer noch glauben, sich die Erde untertan machen zu können, hat doch immerhin ein Gott es so angeordnet. Vielleicht war es aber ein Feldherr, der das wollte und noch nicht wusste, dass es auch andere Maßstäbe gibt, nach denen man sich richten kann. Am besten natürlich den eigenen Maßstab erstellen und schauen, wo er mit anderen kompatibel sein kann, und wo nicht. Die Intelligenz, die für solche Vorgänge angemessen ist, ist durchaus vorhanden, denn da, wo die Masse Mensch gerüttelt und geschüttelt wird, wie zum Beispiel durch die Pandemie, da entsehen auch neue Denkräume, in denen sich die Gewohnheitsblockaden öffnen können oder gar müssen, und geistiges Stoßlüften kann stattfinden. Nun kommt es wie stets und bei allem darauf an, was ich damit mache. Leide ich darunter, dass ich nicht mehr wie einst in Läden herumstöbern kann, oder freue ich mich über die automatische Begrenzung meiner oft überflüssigen Wünsche. Wird zum Beispiel langsam gelockert und man findet heraus, dass Menschen weniger kaufen wie vorher, kann sicherlich auch die Wirtschaft langsam etwas herunterfahren und schauen, ob es neue Wege aus den Abhängigkeiten gibt, die einer Gesellschaft nicht gut tun. Dabei weiß ich selbst, dass jede Idee eines „Besser“ vor allem in der Erwartungshaltung bereits überflüssig ist. Auch im persönlichen Haushalt kann sich nur der Einzelne befragen, was man also an sich selbst noch schleifen oder polieren möchte, oder was für Begriffe man auch immer für diese Reflektionen anwenden möchte. In Indien ist mir einmal ein Gedanke vermittelt worden, der besagte, dass in dieser Zeit, also dem dunklen Zeitalter, ganz viele brauchbare Lösungsvorschläge für das gesunde Verhalten der Menschheit auftauchen würden. Pläne, die vollkommen einleuchten und die man durchaus für umsetzbar hält, die aber nicht mehr durchführbar sind. Das Aber bedeutet hier, dass das menschliche Intelligenzpotential sich alles Mögliche an guten Veränderungen ausmalen kann, und vieles davon geschieht ja auch, aber…Das Aber muss offen bleiben, denn wir wissen es nicht. Oder wissen wir es doch.

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