Nabel der Welt

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Eigentlich gibt es keinen Ort, der nicht Nabel ist oder sein kann.. Jeder Mensch kann persönliches und ortsgebundenes Nabel-Dasein beanspruchen, denn wer sollte es verwehren!? Dann gibt es Orte wie der, an dem ich zur Zeit lebe, der grundsätzlichen Anspruch auf Nabel erhebt. Aus Vishnu’s Nabel nämlich rankt eine Lotusblüte, aus der der Schöpfer, Brahma, höchst persönlich zum Vorschein kommt und das ganze Spiel ins Rollen bringt. Von hier aus also hat das alles angefangen, und gestaltet sich nicht weniger kompliziert als andere Nabelgeschichten, oder Lendengeschichten. In der Schöpfungsgeschichte dieses Ortes hier kenne ich mich etwas besser aus, weil ein Parsifreund von mir seine Doktorarbeit in Heidelberg über diese Geschichte gemacht hat, dh, er hat sie vom Sanskrit ins Deutsche übersetzt und mit verständlichen Kommentaren bestückt („gesegnet“, hätte ich beinahe geschrieben). So hatte ich Einblick in den Vorgang des Rituals, das Brahma in die Wege leitete, um eben diese Vernabelung zu zelebrieren. Es heißt, dass, wenn man nur einmal zu einer günstigen Zeit dieses Wasser umwandelt, man automatisch verwandelt ist. Das ist die Kraft des Nabels.

Wenn mein Buch darüber aus der Kiste, die ich hier lagere, zum Vorschein kommt, kann ich in anderem Beitrag noch einmal präziser darüber berichten, denn es gibt spannende Stellen darin. Jeden Tag erzählen die Priester hier Teile dieser Geschichte, so als säße Brahma immer noch da oben in seinem Tempel, oder käme gerade erneut aus Vishnu’s Nabel, in der Hand das Brahma Sutra….

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So einen schönen Nabel hatte ich zur Verfügung; soweit ich mich erinnere, ist er von Echnaton. Ich hatte das Bild in eine Collage gefügt und habe mich gerade an das Photo erinnert.


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