(de)maskiert

Das geht ja jetzt rapide, sozusagen Schlag auf Schlag, eine Phase jagt die nächste. Nicht, dass man das Nick-Knattertonmäßig verfolgen muss, nein, es ist total freiwillig, eben die Phase, wo man als 3G-BürgerIn (nicht zu verwechseln mit G5 BürgerInnen), das freie Dürfen wieder erlernen können muss, also wieder dürfen wollen können kann. Die nächste Phase steht schon bereit, als Tor verkleidet, an dessen scheinbar stabilem Rahmen man sich kurz anlehnen kann, wenn man das vermag. Denn höre und siehe: die Masken werden demnächst in diesem Theater fallen oder einfach nicht mehr da sein, obwohl sie schon überall auf den Böden herumliegen und man sich manchmal fragt, ob das Absicht war oder Vergesslichkeit oder unauffälliges Lösen vom Handgelenk, huch, wo ist denn jetzt (wieder) meine Maske? Oder eben all die anderen Erfahrungen, die mit der Maskentragung einhergingen und immer noch einhergehen, nun mehr als Probezeit und psychische Rückeinfühlung in die Nacktheit des menschlichen Antlitzes. Es ist natürlich so, dass einen von da an, also von der offiziell verschriebenen Demaskierung an, absolut keiner zwingen kann, die Maske abzulegen. Das möchte ich in diesem meinem Blogbeitrag auch gerne mal als eine von zahlreichen möglichen Inspirationen  ins Netzwerk des gesellschaftlichen Geschehens rücken, und zwar als Anregung dafür, selbst zu entscheiden, ob man, nein, S i e, ob also S i e zum Beispiel die Maske wirklich ablegen möchten. Ja, es ist heiß, ich weiß, aber was macht das schon, wenn man die Gelegenheit hat, sich völlig solo oder solamente an einer bedeutungsvollen Aktion beteiligen zu können? Denn nun ist ja auch Raum für einen persönlichen Befreiungsschlag! Man kann sich genau d i e Maske anfertigen lassen oder selbst nähen, die einen Quantensprung entfernt ist von dieser grässlichen Apothekenmaske oder diesem Schweinchenmonstrum, das einen irgendwo einreiht, wo man sich gar nicht angesiedelt fühlt, nur, weil da mehr Atemraum sein soll. Und dafür dann auch noch einen Preis zahlen, der keineswegs europaweit stabil war. Das ist natürlich für viele Menschen schwer zu verkraften, jetzt wieder selber die geistigen Zügel in die Hand nehmen können zu müssen, denn man muss schauen, ob man es tatsächlich kann. Und da hilft selbstverständlich auch keine maßgeschneiderte Maske, es war nur eine Idee. Vielleicht eher für Herbst und Winter geeignet, wo man dort in der Ecke, wo die Masken herumliegen, mühelos denken könnte: ach, da sind sie ja!, die könnte ich auch mal wieder tragen. In der Zwischenzeit hat man gar für elegante Ausgehkleidung die passende Maske gefertigt und geht gerne auf die inzwischen berühmten und selbst von Mega-Nerds und Optimal-Followern geschätzten Maskenparties, wo eine Neugeburt der menschlichen Erotik verzeichnet werden könnte, da keine/r mehr ahnen täte, wer sich hinter dem Dahinter verbirgt, und die Maskierung eine Weile, nur eine Weile leider doch, vor den Schockzuständen schützen gekonnt würden hätte, die menschliches Verhalten und Seinsweisen so mit sich bringen. Denn man darf bei all dieser (meiner) (scheinbaren) Begeisterung für die Maskierung nicht vergessen (doch, darf man), dass hinter den Stoffmasken sich weitere Masken verbergen, die es zu ergrübeln gilt.  Sei also wachsam, Maskierte/r!

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