ungesund

Als ich mich zu der mit mir verabredeten Zeit um 5 Uhr früh auch in den amerikanischen Wahlkampf eingeschaltet habe, einerseits in den 9 Stunden Audio Marathon des WDR5 Senders, dann zu den mir vertraut gewordenen amerikanischen Sendern mit den in der Krise geschätzten ModeratoreInnen, natürlich alles DemokratInnen, und schon um diese Zeit war einiges klar geworden. Es würde keinen Erdrutsch geben, der einiges Schlimmere verhindert hätte, Biden also weit vorne dran und unaufhaltsam als der Gewinner der Schlammschlacht erkannt, nein!, man sah über die demokratische Algorithmenauswahl eher einige Herzen in die Hosen rutschen, sagt man doch so. Aber was machen die Herzen da. Auf dem rechten Fleck sollen sie sein, oder doch lieber links, wo es, das Herz, tatsächlich plaziert ist? Noch ist ja gar nichts klar, obwohl man ungern durchhängt bis Freitag, um endlich zu wissen, wer es nun wirklich ist, bevor es auf den Straßen gefährlich wird und die Gerichte sich wappnen für weitere Schlachten. Aber wirklich, das liegt in der Luft wie so ein Vacuum, in dem sich das schwer Fassbare breitmacht. Deshalb rufen die an öffentlichen Mikrofonen hängenden SprecherInnen auch dazu auf, durchzuhalten und nicht zu verzagen, und Geduld zu üben, bis die Resultate klar sind. Vor bewusst demoralisierenden Aktivitäten des Weißen Hauses wird gewarnt, zum Beispiel wie feiern, als hätten sie bereits gewonnen, haben sie aber zum Glück nicht. Auch Biden hat sich mit einigen Einsätzen verrechnet, denn nicht alle wollen an die Covidtoten erinnert werden, auch wollen sie nicht sich selbst befragen und wägen, was im Kontext der Story jetzt ratsam und angebracht sein könnte, wenn man nun mal schon das Zünglein an der Waage ist, nein, sondern dem großen Vortäuscher wollen viele folgen, weil der sie auf der eigenen Ebene abholt und dort auch zu bleiben verspricht. In diesem Sinne wäre es natürlich erfreulich, wenn noch ein paar Überraschungen aus der Wundertüte Amerika hervorkommen könnten. Aber es ist nun mal der Dampfer, der das Ungewisse durchkreuzt, und von dem man lernen kann, was die Spitze des Eisbergs genannt wird, eben rammt man dagegen oder kann man an dem Klotz vorbeisteuern. Irgendwann wird es klar sein, und inzwischen, also bis dahin, widmet man sich all dem anderen, was ja schließlich auch noch da ist, oder ist genau d a s eigentlich das Wirkliche, was da ist und einem Handlungsraum verschafft, Souveränität des Aufenthalts, Praxis. Wir kennen nun den ungesunden Sog, der von einem Irrwisch ausgeht, und wenn das weiterhin gewünscht werden würde, von wem auch immer, aber immerhin von so vielen, dass es einen Unterschied macht, was soll man da machen. Man muss ja nicht mitmachen wollen, wo immer das Nichtwollen möglich und angemessen ist.

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