Frage & Antwort

Also das Herbstniesel-In-den-Winter-hinein-Programm könnte (u.a.) beinhalten, dass man sich eine Reihe interessanter Fragen stellt, auf die man sich möglichst umfangreiche, oder auch präzise und knappe Antworten gibt und hinterherlauscht, ob sie einem akzeptabel vorkommen, nicht, dass man auf die innere Richterin und ihren unliebsamen Job zurückgreifen muss. Nein, man kann großzügig umgehen mit dem Spiel von Fragen und Antworten, nur mal schauen, wo einen etwas trifft oder betrifft oder auch in Verlegenheit bringen kann. Warum erinnere ich mich nicht an bestimmte Szenen meines Lebens, obwohl ich ganz offensichtlich dabei war. Archive tauchen auf, Photos, kleine Filme, in denen man angeblich anwesend war, aber man erinnert sich nicht. Oder man schaut drauf und fragt sich, wer das war, dabei war man es tatsächlich selbst. Nun ist ja jeder Tag und jede Stunde usw. ein ablaufender Film, in dem man eine gewisse Rolle spielt, und man kann sich fragen, wie es sein kann, dass man von da nach dort kam, und wie sehr gleicht das der Protagonistin, die da gerade einen Faden spinnt, der sehr lange werden könnte, würde man ihn hemmungslos spinnen. Wenn man keine Fragen hat, kann man sie sammeln, zum Beispiel in der Tageszeitung. Einmal habe ich mir so ein Überschriftenfrageheft angeschafft und da ich weiß, wo es ist, kann ich es holen und daraus ein Beispiel nehmen. Eigentlich ist es schade, dass ich aufgehört habe mit dem Fragesammeln, denn in kürzester Zeit hatte ich so viele von ihnen, den Fragen, dass es nach Arbeit aussah. Sammeln ist schön, aber dann hat man schon wieder was, was man sammelt. Aus Indien habe ich ja auch schon eine Sammlung aus der Times of India, interessante Artikel, die nie mehr jemand lesen wird, und ich habe sie ja schon gelesen. Auch besonders highlevel Sprüche habe ich dort gesammelt, einer hätte eigentlich genügt, denn die sogenannte Wahrheit und auch die Weisheit, sie tragen viele unterschiedliche Kostüme, kommen aber alle aus dem gleichen Dorf. Die Frage, die ich aus der Sammlung herausnehme, heißt: ‚Wie kann das sein?‘ Eine exzellente Frage, die sehr persönlich und kreativ beantwortbar ist. Ich frage mich, ob die wohl alle so interessant sind und greife nochmal in die Mappe, da fragt es, warum es heute als naiv gilt, keinen Pessimismus zu verbreiten. Oder: Wo fängt Barbarei an (und hört sie auch mal auf)? Das nur als Anregung oder Annäherung an den Winterverlauf. Da musste mir natürlich einfallen, dass ich auch einst ein Antwortbüchlein geschenkt bekommen habe, das werde ich, weil es an seinem einst zugewiesenen Platz steht, mal mit einer kniffligen Frage befragen, aber was ist knifflig? Nun ja, eine der offensichtlichsten politischen Kniffligkeiten (außer Corona natürlich, das darf jetzt nirgendwo mehr fehlen, oder darf es doch?), also was ist, wenn Donald Trump verliert? (Ob d a s das kleine Büchlein wohl bewältigen kann?) Obwohl mein Großvater angeblich beim Kartenspiel mit Kindern während des Mogelns und Darüberlachens gestorben sein soll, mogle ich mir ja selbst nichts vor (?), und das Büchlein antwortet: ‚Verschaffe dir einen besseren Einblick‘. Das nehme ich jetzt natürlich ernst, denn wenn man schon orakelt, kann man dem Output auch etwas zutrauen. Außerdem soll heute die Sonne mal kurz vorbeischauen und neue Gedanken mitbringen, das will man doch nicht verpassen, oder?

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