Krone

Krone der Schöpfung, aha, der Mensch. Krone gewesen oder Krone geworden, oder noch tragen werdend (?). Wie kam’s zu dieser großartigen Benennung? Natürlich ist das immer wieder berührend und belehrend auf der PfadfinderInnenRoute, die Vielzahl und das Ausmaß des menschlich schöpferischen Outputs wahrnehmen und achten zu können. Denn es zeigt sich in jeder Hinsicht, mit was der Mensch unterwegs sein kann, und von was er sich lieber fernhalten sollte. Doch wer will bestimmen, was jemand sollte. Oft sind es ja die, die aus ebenfalls unendlichen Gründen ihre Machtgelüste in die Welt setzen wollen, durch die vor allem dieses ungute Staunen sich breitmacht, wie prächtig ihnen  das gelingt. Man kann das an der Menge der roten Käppis bei den Trump-Auftritten beobachten, ein demaskiertes Heer an Zustimmung, hinter die man nicht blicken kann, so eindeutig scheint ihre Form. Als Donald Trump auf seinem Indientrip Narendra Modi besuchte, waren die von der Regierung ausgegebenen Käppis weiß. Die beiden Herren verstanden sich. Auch da nur ein falsch besetzter Thron, keine Krone. Es muss ja auch keine Krone sein, um Himmels Willen, dann schon lieber ein Lorbeerkränzchen, wobei auch Lorbeer rar geworden ist. Sicherlich muss man auch immer die Zeit bedenken, in der sich ständig verändert, was gerade so aktuell schien. Dann kann man immer noch in den Geschichten und Märchen nachlesen, wie es einmal war, damals in sogenannten hohen Kulturen. Wie hoch waren sie wohl, und wer definiert Höhe und das Los derer, die namenlos an ihr mitgewirkt haben oder an ihr zugrunde gegangen sind. Nun geschah es aber zu seiner Zeit, dass sich ein Virus niederließ auf der am dichten besetztesten Ebene, der Ebene der Angst und des Schreckens. Er gehört nicht zur Krone der Menschheit, aber seine Wirkung ist mächtig, auch wenn es vermutlich nicht weiß, dass es, das Virus, Corona heißt. Eben die Krone. Die Krone als Krankheitserreger. Oder als Ansporn zu bescheidener Haltung, da man sieht, wie tief menschliche Ohnmacht sich in einem verankern kann. Und vielleicht ist ja auch mit Krone etwas ganz anderes gemeint, etwa eine Ausstattung mit allem Drum und Dran für das, was jeder Mensch damit machen kann und möchte, seiner oder ihrer eigenen Vorstellung von Glanz folgend, das Mögliche bedenkend, was mit dem Instrument des Bewusstseins fassbar ist, denn das soll ihn ja vom Tier unterscheiden können. Nein, eben nicht drunter- oder drüberstehend, sondern nur anders, eigenes Wesen vertretend. Das Tier so arglos erscheinend, weil es nicht anders kann, als sich selbst sein. Da muss der Mensch erst einmal hinkommen, hat er doch in den sauren oder den so süßen Apfel des Wissens gebissen und muss nun pilgern, ob er will oder nicht, bis er, und d a s ohne jegliche Garantie, vielleicht eines Tages wie automatisch wieder vor dem Tor des Labyrinthes steht und flüstert: Seh-Sam, Seh-Sam, öffne dich. Und es soll vorkommen, vielleicht sogar häufiger als man denkt, dass das Tor, also der Same, sich öffnet und das verfügbare Licht einlässt. Und vielleicht ist Corona doch auch eine Krone im Staub der Weltgeschichte, die an ein tiefes Vergessen erinnert. Und vielleicht verbtrgt sich hinter der Maske gar ein scheuer Lichtglanz.

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