zart

Die Zartheit des Menschen ist ganz sicherlich eine der innerlichen Ressourcen, da steckt die Quelle bereits im Wort. Wer weiß schon, ob sie, die Zartheit, von Anfang an ein Teil des Teams ist, oder wie alles andere hervorgerufen und angenommen werden muss als das einem Mögliche, eben auch zart zu sein neben all den anderen Facetten, die man entwickeln kann aus dem persönlichen Potential heraus. Auch wird man, wenn man Glück hat, selten gezwungen, etwas zu aktivieren, was man gar nicht aktivieren möchte, und doch wird  man ständig auf die eine oder andere Weise genötigt, mit dem Vorgefundenen umzugehen. Viele Orte auf der Erde erlauben es den Anwesenden gar nicht, etwas so Feines wie Zartheit zu kultivieren, denn das Leben wird oft als hart und grausam empfunden. Dabei ist es gar nicht das Leben, das  zarte Aufmerksamkeit verhindert, sondern es sind die Menschen, die sich gegenseitig abhärten mit ihren Launen und Spielarten. Das ist alles sehr gut eingerichtet, denn man braucht die Widerstandskräfte, um diese menschlichen Ebenen zu durchqueren, diese Wüsten, diese Wälder, diese Ozeane, diese Allkälten. Überall irrt das ‚Zu‘ herum. Zu kalt, zu heiß, zu hoch, zu breit, zu tief, zu verlogen, zu gut. Am Rückgrat der Dualitäten rangelt man sich voran, denn man muss durchaus wissen, was einen anspricht und was nicht, und wie ich meine eigenen Töne zum Klingen bringen kann, nicht zu wenig, nicht zu viel. Und dann immer mal wieder ein riesiges Herausbrechen aus den Strukturen, und schauen, wo der Staub noch liegt von den vergriffenen Begrifflichkeiten, oder wo etwas so klar hervorgelockt wird aus meinem Wesen, dass ich weiß, jetzt bin ich gemeint. Man kann das ja spüren, wenn der Ton in einer Bewegung stimmt. Auch bei Tieren bin ich oft verblüfft, wie stark ihre Körper sind, aber wenn man sie näher betrachtet, spürt man ihre Zartheit in sich selbst. Aber nur, weil sie so arglos ihr Wesen ausleben. Da kommt die zarte Katze mit der kleinen Maus im Maul zu mir, um mir was Leckeres zu schenken, und ich bin froh, wenn beide lebend davonkommen. Zart kann man nur im Schutz der Menschen sein, so, wie man es sich für jeden Winzling wünscht, eben, dass die Zartheit des Kindes alle Ventile der Liebesfähigkeit in Schwung bringt, und das Kind im Behütetsein sich selbst erfahren und sein kann. Dann können wir uns auch später gewappnet auf die Spielebene begeben und müssen keine gute Miene zum bösen Spiel machen, sondern können sorgfältig wählen, was am besten geeignet ist als Ausrüstung für den Wanderweg. Die Pilgerreise zur Quelle des Wasauchimmers.

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