Transit Airlines

So. Es geht weiter. Jedes Mal die bestandenen Abenteuer hinter uns, beziehungsweise hinter mir lassend. Die Durchhaltekräfte erprobend. Die Kälte und der strömende Regen in Delhi zum Beispiel, der am Morgen meines Fluges die Dreckmassen vor sich hertrieb. Meine erstaunten Augen noch einmal auf den Indern ruhend, wie sie gewohnt sind, das Unerträgliche zu ertragen. All diesem selten Selbsterschaffenen ausgesetzt und doch als Schicksal Deklariertem, dem man, und das stimmt ja, nicht wirklich ausweichen kann. Im Taxi auf dem Weg zum Airport staune ich kurz laut über die Wassermassen, die wir umfahren müssen. ‚Gott kann machen, was er will, erklärt mir der Fahrer, schließlich ist er Gott. Er kann es regnen lassen wann und wieviel er möchte und an welchem Tag er möchte.‘ Aha. Ihm, dem Fahrer,  geht’s gut, weil er das ganz genau weiß. Dann die weiteren Unwägbarkeiten, die Wanderungen durch die Flughallenwüsten, die Menge der Mitreisenden, die berechtigt schreienden Kinder, die uns mitteilen, dass diese Flugstunden eigentlich gar nicht auszuhalten sind. Das ganze System, also hunderte von Systemen in einem Flugkörper, durchlaufen eine lebensgefährdende Notlage, wie eine Geburt, aus der die Gebärenden ja dann, wie man weiß, auch wieder strahlend emporkommen und das Gelungene in Empfang nehmen. Und dass man auch empfangen wird von der anderen Seite, das ist das Schöne an der Kultur der Freundschaft, dass sie möglich ist. Die Ankunft lebendig hält. Das tiefe Interesse an Weiterem.

 


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