vertrackt

Gestern, so höre ich, war internationaler Tag des Milchreises. Das klappt sicher noch, alle Tage mit etwas Wichtigem zu belegen und es den Ländern und den darin Wohnenden selbst zu überlassen, was sie zum Festtag erheben möchten. Vermutlich gibt es schon eine Menge international beachteter Tage, von denen man nichts weiß, Tag der Tätowierten, Tag des Fußzehentrennens, organisiert von den Antihalluxaten. Man freut sich zuweilen, wenn wir Menschen uns in anregendem Miteinander zusammentun, das kann man auch von einer Bambushütte aus leisten. Manchmal muss man dabei sein, öfters auch nicht. Was geht einen etwas an? Kann man sich wirklich verpassen? Solche Fragen können selbstvertändlich auch am Montag gestellt werden, doch der Samstag eignet sich besonders gut für tiefere Fragen, die in den Alltag integriert werden können. Aufgewühlt von den vielen Ansprüchen, die in letzter Zeit auf uns VerbraucherInnen herunterprasseln, benutzt man den hellwachen Zustand des verkörperten Ichs und forscht an jedem Artikel, der in den Wochenendkorb kommt, ob diese Nahrung angemessen ist für einen oder eben nicht (mehr). Wir sind zu Gast bei Freunden. Schüchterne Wesen lassen verlauten, dass sie noch Fleisch essen. Sie wissen, dass sie mit unserer Großzügigkeit rechnen können,  wissen wir doch, wieviele Fragezeichen wir selbst schon in die Welt gesetzt haben mit unserer Abstinenz von Knoblauch und Zwiebeln, und Eiern und Fischen und Fleisch, bevor einige Lücken entstanden, in denen das sich  entfaltende Bewusstsein  neue Pfade anlegen konnte, Das Vertrackte ist ja, dass egal, was man über sich herausfindet, all diese Einzelheiten, die sich langsam als Identität ansammeln, what I like and what I don’t like, keinerlei Garantie dafür sind, dass ich bei mir anlange. Wo ist das überhaupt, und was finde ich da vor. Habe ich mir das so eingerichtet, wie es mir entspricht? Das satte Grün, die Blumen, die Vögel? Dann auch die Wüsten mit ihren Oasen, komm, ruh dich aus, Reisende/r, und trink vom köstlichen Wasser! Oder die Körper mit ihren kühnen Formen! Es gibt Zeiten und Tage, da fällt es nicht leicht, das Vorhandene und das von einem selbst Gestaltete mit tiefer Dankbarkeit zu lieben, was bleibt einem anderes übrig, wird man doch auf die tiefsten Fragen nie eine Antwort haben. Deshalb schadet es dem Individuum nicht, z.B. beim Einkauf auf die ausgeuferte Masse an Plastik mit eigenen Ideen zu antworten. Das wird die Welt nicht retten, aber vieles kann ein nützlicher Beitrag sein. Das erfreut uns doch alle, wenn wir unser freischwebendes Bewusstsein irgendwo einsetzen können. Jetzt kommt es natürlich drauf an,….hier lasse ich meiner Vorstellung freien Lauf…es war Monsoon, und die Luft warm…

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