bewegt

Es gibt noch tief berührende und stille Orte auf der Erde, kein Zweifel. Man muss sie suchen und finden und das Auge in die Architekturen senken, und wissen, worauf es einem ankommt und was einem selbst entspricht. Wir haben uns darüber unterhalten, in welcher Reihenfolge die Dinge aufgenommen werden können. Ich selbst entdecke gerne zuerst, was mir zusagt, und wenn dem so ist, höre ich auch gerne das gefundene Wissen dazu. Auf jeden Fall ist es erweiternd für den Geist, wenn Information und erfühlte Sicht zusammenkommen. Allerdings kann das Wissen von der vertieften Sicht auch ablenken, aber das Hinschauen allein birgt ja nicht automatisch die Tiefe. Auch liegt über allen Orten, zu denen man sich aufmacht, immer ein anderer Himmel, zumindest diesmal im Mai in Apulien ballen sich gewaltige Massen in hohen Geschwindigkeiten über einen hinweg, und auf einmal weiß man nicht mehr, wo die tieferen Künste zu finden sind, oder man weiß jetzt erst, wo sie gefunden und zum ersten Mal gesehen wurden.

Zeit, die das Jahr uns misst, ist nicht das Maß unserer Tage. Wir haben nichts zu schaffen mit dem Geringsten noch dem Schlimmsten. Weitung des Auges in den Basalten und den Marmorbrüchen. Die Stimme des Menschen ist über der Erde, die Hand des Menschen ist im Gestein und reißt einen Adler aus seiner Nacht.


Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert