erschließen

Der Mensch kann sich nicht verändern? Doch, kann er. Auch werden wir durch die geistige und körperliche Strömung des ganzen Geschehens, an dem wir Teil haben, permanent verändert, sodass es vielleicht eher verblüffend ist, wie unverändert die Dinge und die Menschen wirken können, so, als hätte ein unabänderliches Gesetz uns geformt, und es drängt uns zur Freiheit, diesem Gesetz zu widerstreben und unsere eigenen Vorstellungen auf das Angetroffene zu projizieren. Damit auch wir verstehen, als wer wir gekommen sind, und wer wir dann sein werden, und ob der Seiltanz gelingt, einerseits eine Geschichte zu sein, und andrerseits  gerade diese Materie der auferlegten Geschichte, die wir nicht selbst gewählt haben, als Anlass zu sehen, mit eigenem Willen auf diese Materie einzugehen und sie zu bilden. Das heißt auch, sie nach außen zu manifestieren, damit für einen selbst sichtbar wird, aus was für einem Stoff man ist, und wie man damit umgeht, soweit die Umgebungen und die Familienbünde und die Kulturen und die Traditionen und die fixierten Rituale es einem erlauben, sich verhältnismäßig ungestört zu manifestieren. Auch gehen von der Befindlichkeit der Einzelnen ständig Signale aus, die still und heimlich einen Gesamtteppich der Befindlichkeiten weben, für deren Muster sich der Beruf des Politikers erschaffen hat, der günstigerweise das Wohl des Volkes im Auge hat. Wie kann jemand das Wohl des Volkes im Auge haben, wenn das eigene Wohl abhanden gekommen ist. Was für Melania Trump vielleicht eine düstere und von Wohlstand umwölkte Ahnung gewesen sein mag, ist nun Bedrohung der ganzen Welt. Alle Menschen treffen Entscheidungen, ohne zu wissen, was sie auslösen oder anrichten. In allem Verhalten muss eine gewisse Übung vorhanden sein, damit ich überhaupt entscheiden kann,  wie jemand etwas sieht, und wie ich selbst es sehe. Natürlich waren in „Raumschiff Enterprise“ Uniformen nichts wirklich Bedrohliches, aber nur auf diesem Raumschiff selbst. Alle schienen gut besetzt in ihren Rollen und stolz darauf, sie ausfüllen zu können. Wenn sich nun ein paar Leute ungerecht behandelt fühlen, kann das geregelt werden auf die angebotene Weise. Wenn allerdings immer mehr Menschen sich auf diesem Planeten unwohl  und nicht in guter Besetzung ihres Dramas fühlen, dann muss man schauen, wo die Möglichkeiten der Ausgleichung liegen. Hier sind wir wieder an dem schwierigen Punkt persönlicher Einschätzung. Sehe ich mich als einen flüchtigen Tintentropfen im All, so mag das auch ein Tröpfchen Wahrheit beinhalten, mir aber sicherlich nicht besonders behilflich sein als angemessener Ratschlag. Sehe ich mich als die nächste Kaiserin Japans, das wäre auch nicht vorteilhaft. Der Vorteil wäre, wenn ich einschätzen kann, ob eine persönliche Umstellung entweder im Gedankentum oder in der praktischen Handhabung der Vorgänge angebracht ist. Z.B. DichterInnen sollen nicht politisch sein, sagte mal einer von ihnen, aber manchmal haben sie keine andere Wahl, als u.a. auch politisch zu denken, und zwar wenn es ganz eng entweder mit dem Schrecken, oder mit der Freude gekoppelt ist. Daher immer mal wieder der Ruf nach den guten Nachrichten, denn der Mensch ist auch ein/e Zauberer/in, der niemals, niemals, von einer Maschine auch nur im geringsten erfasst werden kann. Doch, im Geringsten schon, aber nicht in erfülltem, lebendigem Sein, in dieser letztendlich ganz und gar sich selbst organisierenden Ordnung, die ihren Kreislauf selbst schließen kann in der pränatalen Ankunft, wo sich die Logik des Daseins erschließt.

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