dankbar

 

Es ist schön, wenn es einem ermöglicht wird zu sehen, wie viel Liebe eine einzige Person in einem auslösen kann, und da ist die Liebe wohl einzigartig in dem Glücksgefühl, wenn eine bestimmte Resonanz auf die eigene trifft. Liebe ist von Natur aus nicht abhängig vom Anderen. Sie ist aber ansteckend, unterhaltend und lebendig, auch daraus besteht ihre Unwiderstehlichkeit, wie gesagt, vor allem, wenn der Ton auch Musik machen kann für die empfindlichen Ohren. Schon die Tatsache, dass unentwegt durch die Menschheitsgeschichte darüber nachgegrübelt wurde und wird, zeigt, dass es eine verlässliche Aussage darüber nicht gibt. Was, wenn jemand (z.B. wie ich) den ganzen erfassbaren Raum um uns herum als den Wohnort der Liebe an sich deklarieren würde, der Planet also mit seinen Herausforderungen vor allem ein Weg, um wieder eines schönen Tages den Blick in den kosmischen Raum als die Rückkehr in den natürlichen  Zustand der Liebe wahrnehmen zu können. Oder, um ihn mal einen Moment woanders hinzulenken und weg von der Idee, dass Liebe notgedrungenerweise ausgelöst werden muss von einem oder einer Anderen. Sehr wohl erweckt aber der/die Andere das oft in Verbannung geratene, gestörte oder noch verborgene Potential der Liebesfähigkeit und erzeugt zu Recht eine tiefe Dankbarkeit, kennt man doch nun besser den Unterschied zwischen Denken und Sein. Was gegen den Zustand der Verliebtheit spricht, ist einzig und allein ihre Kurzlebigkeit, bevor sich das Verklärte in die Klarheit bewegt und der Erfahrungsschatz menschlichen Grübelns und Leidens entdeckt und erforscht werden kann. Die Macht der Liebe ist ihre Fähigkeit, in Ohnmacht zu versetzen, keine bannende und erschreckende Ohnmacht, sondern eine freiwillig entwaffnete Entkräftigung, die man auch in  Martial Arts Filmen bewundern kann,  wenn die Heldin, fit wie ein Raubtier, ihren tiefsten Seinsgefilden erliegt. Und dann die Arbeit. Die Liebe macht sehr viel Arbeit, die man freiwillig nicht unbedingt auf sich nehmen würde. Auf der einen Seite ist man befreiter als vorher, und auf der anderen Seite ist man auf einmal ernsthaft an die eigene Skala gebunden. Vor diesen anderen, aufmerksamen Augen möchte man nicht unbedingt herumgaukeln, so als hätte man die hohe Anwaltschaft exklusiv für sich selbst übernommen und könnte dann und darüber hinaus letztendliche Aussagen machen. Meine Erfahrung ist, dass es Jahre dauert, bis man, unter dem Schutzschirm des Willens, unterscheiden kann zwischen Hören und Hören, zum Beispiel. Und wie schnell wird klar, dass die Welt immer mitspielt. Da versteht man, wie selten dann doch der liebende Blick ist, wenn man einmal das Wahrgenommensein durch eine/n Anderen erfahren hat. Sein ist Wahrgenommensein – und beruht ganz sicherlich auf Gegenseitigkeit, wenn es zur Aktivität des Liebens kommt. Zum Wunsch des Zusammenseins, in welchem Konstrukt auch immer, und zum befruchtenden Gespräch als einer unerlässlichen Ebene. Denn ohne die Kooperation des Wortes kann auch der Körper seine Sprache nicht wirklich verstehen. Das ist natürlich (m)eine ganz persönliche Meinung.

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