vorstellen

Die Vorstellungskraft an sich ist ja etwas Hocherfreuliches. Je freier und beweglicher der Geist, desto weiter der Raum der Vorstsellungsmöglichkeiten. Die Souveränität des eigenen Seins beinhaltet auch die Fähigkeit, Grenzen zu setzen, wo mir die inneren Sperrigkeiten Zeichen geben, meine Vorstellung zu überprüfen und zu klären. Allerdings basieren auch Visionen auf entsperrter Vorstellungskraft, und es kommt darauf an, in welche Richtungen sich die Vorstellungen entwickeln. Auch die geistige Freiheit hat ein System. Man kann es z.B. vergleichen mit einer Schallplatte, auf der der Inhalt schon potentiell enthalten ist, ohne die Nadel aber nicht zum Klingen kommt, das heißt, ohne die klare Ausrichtung, die durch persönliche Denkprozesse entsteht. Und der Ton macht ganz sicherlich die Musik. Es gibt ja diese begnadeten Visionäre wie z.B.Gene Roddenberry, der eine unübersehbare Masse von angeregten Gehirnen erzeugen konnte, die nichts lieber getan hätten, als an einem dieser well designden Fenster des Raumschiffs („Enterprise-Next Generation“) zu stehen (navigiert vom Captain, einem Shakespeare Darsteller),  und hinaus zu starren ins Sternenmeer, wenn mal Zeit dafür war. (Ich spreche aus Erfahrung). Und wenn man nicht weiter wusste, konnte man zu Woopi Goldberg an die Bar, immer sinnvoll gekleidet als kosmische Ratgeberin, und sich Rat holen. Und man kann sich mal vorstellen, wie es wäre, wenn der Mensch sich in seiner und ihrer langen Geschichte für das Sein entschieden hätte, und nicht für das Haben. Neben all dem Gewimmel der Dinge, die uns Menschen so einfallen bei der Entdeckung der Welt, gab es immer auch diese einfache Variante, die manche Gemüter erregten. Es ging viel um Fragen, die Antworten erschwerten, so als wäre man noch nicht dran in der Warteschleife, bis man erwacht, wobei die Vorstellung des Wachseins selbst dann infrage gestellt wird und werden muss und musste. So kann ein Mensch schon als Kind schwerlich sich selbst erfahren, wenn die Vorstellungen Anderer, wie etwas sein müsste, die eigene natürliche Vorstellungskraft einschränken, bis fremdes Gedankengut einem vorkommt wie das eigene. Ich finde Maschinen auch herrlich, und ja, das kann man sich langsam ziemlich gut vorstellen, dass in eine Maschine mehr reingepumpt werden kann an Wissenswertem als in einen Menschen. Ich selbst hänge nur noch etwas hinterher, oder vielleicht hänge ich auch schon ein bisschen voraus, vielleicht ist es auch einer dieser Momente, wo man mutterseelenallein eine Entscheidung fällen muss, ohne Unterstützung zu suchen in einem Gegenüber. Es kommt ja gar nicht mehr so sehr auf Wissen an. Wissen war immer, und wer es wollte, hat es auch immer bekommen. Ich finde nur, dass der Mensch so unterschätzt bleibt, wenn man jetzt von der materiellen Umsetzung seiner und ihrer Vorstellungen absieht. In den dinglichen Manifestationen brauchen wir ja keine Beweise mehr vom Wunderbaren, was hervorproduziert wurde und wird, vor allem das auffallend Überflüssige, das als zu Habenmüssendes in die Geister der Menschen einfließt. Und doch ist man so froh, wenn man Menschen trifft, in denen man bewusstes Menschsein erkennen kann, das nicht nur vom Habenwollen gesteuert wird, sondern von der verlorenen Kunst authentischen Menschseins, die zwar überall und durch alles Daseiende gelernt und geübt werden kann, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Man muss verstehen, wie konsequent und revolutionär die Durchdringung der Matrix ist, die letztendlich nur eine Ansammlung umgesetzter Geschichten ist, in die ich zwar meinen eigenen Faden hineinspinnen kann, nicht aber die Garantie umsonst mitbekomme, dass er gespeist ist von eigener Quelle, und wie heilend und nährend das Wasser dort ist, sodass ich mich erfrischen kann, bevor ich wieder herauskomme in das Licht der Welt.

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