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Dieses chinesische Produkt ist eine Glückskatze, die über einen Geburtstag zu uns ins Haus kam. Wenn der Tag, für den etwas geschenkt wurde, vorbei ist, kann man das Objekt mit neuen Augen sehen. Wenn zum Beispiel die Batterie in der Katze drin wäre, würde sie ständig mit dem linken Arm winken. Eigentlich wollte ich sie in einem sehr kurzen Video aus dem Fenster winken lassen, aber es funktionierte irgendwie nicht. Das zeigt einem, dass man für Andere, auch wenn es gut gemeint ist, das Glück nicht winken lassen kann. Das Objekt ist trotzdem interessant. Der Faden, der zwischen Kunst und Kitsch passt, ist oft sehr dünn, und man kann wahrlich blitzschnell gefangen werden zwischen Mögen und Nicht Mögen, als würde sich dadurch die Relevanz zum eigenen Dasein mühelos ergeben. Das heißt nicht, dass die an sich wahrgenommenen Abneigungen und Zuneigungen nicht auch Teil des Wachzustandes sein könnten, denn auch das geht vorüber (this too shall pass), und auch wenn es vollkommene Freiheit gäbe, wäre es stets angebracht, sich adäquate Schachzüge auszudenken. Neulich ist in dieser immer latent vom Wahnsinn umwehten Schachweltmeisterschaft der Welt-Besten in Berlin, wo von einer Steh-Balustrade aus die ZuschauerInnen auf das Spiel der Meister unten schauen konnten, einer von ihnen durch einen völlig aus dem Rahmen fallenden Zug seines Gegenübers besiegt worden. (Undsoweiter). Zurück zu den „persönlichen“ Kontexten. Einmal kann diese Katze auch die Feiertage verabschieden, winkewinke, sie sind vorbei, alle sind wieder aufgestanden und viele haben sich auf ihre Arbeit gefreut oder nicht, je nachdem, ob die Feiertage ein Krisenherd wurden oder ein Spielraum, oder auch beides, und alle konnten vielleicht doch was voneinander lernen wie jeden Tag, nur dichter. Und diese kitschige, chinesische, Glückskatze kann, wenn man sie akzeptiert in ihrer kulturellen Seltsamkeit, sicherlich auch ein Katzenglück bringen, davon gehe ich aus, das brauchen wir dringend im Haus, den Segen einer Glückskatze für unsere Katze, die zur Zeit verwundet ist. Vielleicht wird das Glück und der Segen durch die Akzeptanz erst aktiviert!?

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