Ein junger Ingenieur aus Bombay, der ein paar Tage mit seiner Frau im indischen Dorf wohnte und mein derzeitiges Google Chrome aus der maschinell gemeldeten Veraltung in die Neuzeit hievte, hat mich auch wegen der von mir beanstandeten Langsamkeit des Gerätes darauf hingewiesen, dass die Ungeduld, die einen ergreifen kann, wenn erwünschte Programme sich nicht sofort öffnen lassen und man wiederholt auf die Tasten drückt, dass diese Ungeduld eben für die Maschine unbekömmlich ist, da, ganz logisch nachvollziehbar, ein Stau entsteht, mit dem das System erst umgehen muss, bzw. das die Maschine gemäß eigener Logik erst entwirren muss, und das kann dauern. Nun kommen bei menschlichen Systemen ja z.B. auch noch Träume und ihre je nach Wunsch und Fähigkeit durchdrungenen Deutungen hinzu, dann die Aufmerksamkeit, die anzuwenden einem über Jahre hinweg einleuchtet in Bezug auf die ungeheuer schnellen Bewegungen, die sich in Denkapparaten abspielen und spulen, sodass es einen durchaus zutiefst interessieren kann, warum sich das alles in bestimmten Worten und Sätzen ballt und an einem vorüberzieht, als hätte man nichts damit zu tun, dabei hat man sehr wohl was damit zu tun, denn auch der durch was für Lehrvorgänge auch immer disziplinierte Geist kann verwundert zu bestimmten Stunden auf das verwirrende Wortspiel schauen, das sich im eigenen Kopf eine Plattform geschaffen hat und dort herumtanzt, bis man Einhalt gebietet. Man kann Einhalt gebieten, doch meistens bringt einen die Wahrnehmung solcher Vorgänge bereits in Lehr-Systeme, die einem mit der Ordnung solcher chaotischen Zustände zur Hand gehen, oder besser zu weiterer Bewusstmachung über die Beschaffenheit des menschlichen Innenlebens behilflich sind. Von außen ist oft wenig zu sehen, oder man muss schon sehr geschult sein in der gründlichen Menschenbeobachtung. Wenn japanische Traveller ins Dorf kamen, hat man sie oft bestaunt für ihre, na ja, zuerst mal für ihre von Emotionen scheinbar unberührte sogenannte Porzellanhaut, dann für die gelassen wirkende Psyche usw. Aber ich hatte einmal die Gelegenheit, in Goa solch einen japanischen Menschen, wenn auch durch Drogeneinwirkung, aus sich heraus gehen zu sehen, das war hochinteressant, denn er konnte gar nicht mehr aufhören zu reden und redete eine ganze Woche lang durch, und was hätte ich gerne ein Aufnahmegerät dabei gehabt, um es zu speichern und später von ihm übersetzen zu lassen. Bis das potentielle Gewühle, zu dem Geist und Verstand in der Lage sind, zu einem (Be)Reich wird, das einen bereichert durch die Ordnungen, die man selbst angelegt hat, und die kontinuierliche Praxis, die damit verbunden ist, um das ganze Gebilde in einem schwebenden und daher übersichtlichen und flexibel durchschaubaren Zustand zu halten, ja, bis das sich für einen selbst (und auch Andere) förderlich entwickelt, braucht man, wie eben auch der Maschine gegenüber, sehr viel Geduld und Zeit. Es schadet auch in der heutigen Zeit keineswegs, den Menschen, der man ja ist, als ein Produkt eigener menschlicher Sichtweisen zu sehen, als eine wahrhaft hochkomplexe Seinsform also, die aus bestimmten Fähigkeiten, die sich immer weiter entwickeln können, und von der Maschine, sei sie auch noch so entwickelt, niemals eingeholt werden können wird, möge man auch gerne dagegen argumentieren, solange man will. Wenn es sich also für einen selbst als vom Verstand erfassbar zeigt, dass alles, was wir kennen und wissen, von Denkweisen bestimmt ist, dann lohnt es sich, sich in diese Erkenntnis noch einmal zu versenken.