Spreu (und Weizen)(?)

Das droht ja, eine Serie über Affenliebe zu werden. Die braune Dame, die sich oben im Bild, das braune Kleine auf dem Rücken, gleich auf dem Fluchtweg an der Wand herunterlassen wird, ist eben, oder sind beide unterwegs im stolzen, silbernen Lemurenstamm, mehr oder weniger geduldet wegen der Beziehung zum Anführer. Da ich sie nicht mehr so oft sehe, aber öfters Ausschau halte nach ihnen, ist mir dieses Bild durch das Gitter meiner Tür gelungen, eine Komposition in den Farben, mit denen ich grad am liebsten pinsle. Ja, natürlich ist die Welt auch weiterhin voller Wunder. Auch wenn der Mensch an sich selbst und seinen Produkten ersticken wird, ist auch das ein Wunder. Das Wunder höret nimmer auf. Es ist ja auch, von mir aus in jeder kommenden und gehenden Generation das Ausmaß des jeweils menschlichen Ausdrucks, mit dem der oder die Lebende umgehen muss. und die Haltungen, die dazu zu finden sind, will man das Ganze nicht als vollkommen ichbezogene Einheit einfach (versuchen zu) ignorieren. Sich selbst als mitspielendes Teilchen wird man dabei trotzdem nicht los. Und es sind nicht nur die Philosophen, die den gerade stattfindenden Quantensprung des Bewusstseins, vorausblickend durch die logischen Zusammenhänge, kontempliert haben, sondern dieses Bewusstsein beinhaltet eine starke Spaltungsgefahr, etwa so, wie die Entscheidung zwischen Spreu und Weizen. Wie gesagt, wenn die neuen Jungen locker mit anderen Wegen der Kommunikation aufwachsen, das ist ja bereits das neue „Normale“, aber da bleibt ja bekanntlich der Druck und die Gier nach neuer Ware nicht stehen. In diesem enormen Zwiespalt, der sich ständig vergrößert, geht es doch nur noch um die Frage nach dem Menschen, und ob er das ist und bleiben wird, oder ob es im Reich der Roboter überhaupt noch nötig sein wird, sich an das einst Menschliche zu erinnern. Ich finde es, ehrlich gesagt, ziemlich interessant, hier als Zeugin unterwegs zu sein, das ist eine gewaltige Zeit, in der die Erde und ihre Flächen verkauft werden an Meistbietende. In den Wüsten und Dschungeln entstehen Oasen und Lichtungen. Wo die Sonne noch durch den Smog dringt, leuchten die Dinge der Welt auf, auch Schatten und Nebel sind angenehm. Vielleicht beides akzeptieren, wie es ist, die Spreu und den Weizen. Warum sollte man dadurch die innere Freiheit verlieren? Aber dass das sogenannte „Eiserne Zeitalter“ sein soll wie alle Zeiten, das kann ich nicht sehen, denn es ist die Entwicklung der technischen Geräte, die direkt in den Strom des natürlichen Lebens eingreift und in keinster Weise darauf ausgerichtet ist, den Menschen in seinem Beisichselbstsein zu fördern. Sich nach draußen erweitern war immer schon ratsam, aber förderlich ist im Umgang mit allem, wenn die Verbindung mit dem eigenen Sein stattgefunden hat. Die Antworten auf die ewigen Fragen können auch immer offen bleiben…

One thought on “Spreu (und Weizen)(?)

  1. h Antworten

    … das foto ist wirklich toll. Ein Wunder erwähnt vier Tage vor der »wundersamen« Geburt.
    Ein schöne Anregung bis zum 24zigsten Wunder zu identifizieren… Aus dem Trott des Selbstverständlichen ausscheren.
    Grüsse von Henrike

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert