wieder

Ja!, die Sonne ist wieder da, man lächelt einander verständnisvoll zu, zeigt gen Himmel, wo alles herunterkommt, und bewegt sich wieder gerne mal woanders hin,  Cyclone Ockhi war gestern. Die drei Photos habe ich auf dem Weg zu Krishna gemacht, Brahmane und Bäcker, das muss man lobend zusammen nennen, denn oft finden die von der oberen Schicht keine simplen Berufe, in denen sie sich wohlfühlen, und nicht jeder kann herumpriestern. Ich hole dort also Brot von der „German Bakery“, wie gutes Brotmachen hier genannt wird, denn es muss einen Deutschen gegeben haben, der es mal jemand beigebracht hat. Während ich mit seiner Frau und den Söhnen Tee trinke, macht Krishna seine Puja (religiöses Ritual), was man auf dem dritten Bild sehen kann, denn das ist er, unter dem Tuch. Es ist ein typisches Bild von einem Hausaltar, der irgendwie in die Mitte des Ganzen eingebastelt wird, und da murmelt er ein gutes Stündchen vor sich hin. So fern man auch davon innerlich sein mag, von den Gottespüppchen z.B., wie sie im ersten Bild hübsch zu sehen sind, von den aufwendigen Ritualen, so kann ich doch auch sehen, was für eine Kraft es in das anstrengende Leben trägt, und wie schwer es durch irgendwas zu ersetzen ist, dieses Licht, das da täglich brennt und an etwas Mächtigeres erinnert, das über uns hinausreicht. Nur im Angesicht sehr erschreckender Realitäten, deren schmerzhafte Kunde sich auch langsam im Lande durchsetzt, kann mich diese Neigung, ein Kind zu sein vor dem Herrn, nicht mehr wirklich berühren. Sie haben sich durch allerlei Ideen, meist in göttlichem Kontext, ins Kindliche eingebettet. Da fällt mir eine Geschichte ein, die vor ein paar Tagen in der Times auf dritter Seite stand. Natürlich eine wahre Geschichte von einem lebenden Priester, der in einem Tempel in Ayodhya schon seit vielen Jahren Dienst macht und hingehen darf, wo sonst keiner hingehen darf, nämlich in den Raum, wo Lord Ram Geburt genommen haben soll. Ram ist nicht nur im indischen Geist einmal König, ein andermal Gott, sondern er wird einmal als Erwachsener, und ein andermal als Kleinkind dargestellt und verehrt. Das ist sogar mit Shiva gemacht worden, na sowas! Hier im Ram Tempel hütet der Erlesene also die Kleinform von Ram, eine, wie er sagt, beneidenswerte Pflicht, die ihn ganz stolz und erfüllt gemacht hat. Er ist der Einzige, dem es erlaubt ist, die Statue des Kleinen, der liebevoll „RamLalla“ genannt wird, eben KleinRam, zu baden, zu füttern und anzuziehen. Ich übersetze locker aus dem Artikel. Da steht auch, dass der Platz im Tempel, wo alle hindürfen, täglich von 10.000 Pilgern besucht wird. Der Priester öffnet den Tempel um 5 Uhr früh und weckt die Gottheit, deren Kleidung gemäß vedischer Rituale täglich gewechselt werden muss, jeden Tag einer anderen Farbe entsprechend. Jaja, so erzeugen sich alle Menschen überall viel Tun, und wenn es zufrieden macht und keinem schadet, und wenn auch die Leute in so Spezialberufen wie Priester z.B. auch keinem schaden, was sollte man dagegen einwenden. Als ich mal einen Lama in Kathmandu fragte, ob es nicht ein bisschen einfältig machen würde, ständig um den Tempel herumzugehen und die Gebetstrommel zu drehen, da meinte er, es käme darauf an, wie man es macht, und es wäre oft besser, als herumzustehen und über Nachbarn zu tratschen. Das kann gut sein. Ich bin da eher für Herausforderungen an das jeweilige menschliche Potential, aber Gesagtes kann durchaus einleuchten, auch wenn es nichts mit einem zu tun hat.
Ach ja, das Bild in der Mitte habe ich von der Brücke aus photographiert mit ein paar der 37 Gänse, die ich gezählt habe. Es war schön, das Licht wieder im Wasser gespiegelt zu sehen nach den düsteren Tagen.

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