Brahma

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Brahma wird übrigens auch „Adivaki“ genannt, der erste Poet, obwohl er in dem Auszug aus dem Bericht seines Opferfeuers, der hier gleich erscheinen wird, nicht sehr poetisch rüberkommt. Es ist eine dieser Schöpfungsgeschichten, die hier am See in karger Form täglich erzählt werden, wobei einiges auch nie erwähnt wird, weil die meisten die Geschichte gar nicht wirklich kennen. Ich hatte vor vielen Jahren das Glück, auf der Terrasse eines Hotels einen Parsen zu treffen, Aditya Malik, der Professor war in Heidelberg und mir seine Übersetzung dieses Werkes auf Deutsch überreichte, die jetzt vor mir liegt. Immer wieder mal habe ich vor allem diese Stelle gesucht und gelesen, weil sie so einiges aussagt über das tief Eingesackte in den Hindu Gehirnen, das in den Gläubigen wenig Zweifel weckt, obwohl es so ungeheuerlich ist, aber auch überraschend, was vor allem seine Frau, Savitri, betrifft. Die kommt nämlich zu spät, weil ein intriganter Narr sie aufhält, und da nimmt Brahma eine andere Frau, Gayatrie, die zwar noch Jungfrau ist, also schon ein bisschen akzeptabel, aber aus der Milchkaste kommt, und daher durch eine Kuh gezogen werden muss, um totale Reinheit zu empfangen. Savitri, endlich am Ritual des Schöpfers angekommen, ist stocksauer, als sie ihren kläglichen Ersatz sieht, und hier kommt die Originalübersetzung im Moment, als Savitri alle Anwesenden wegen dem Milchmädchen verflucht hat:

„Nachdem Savitri die Götter so mit verschiedenen Verwünshungen belegt und alles gesagt hatte, o Zweimalgeborene, wandte sie sich ab und lief zusammen mit den Götterfrauen aus dem Opfersaal, zischend wie ein Schlangenweibchen und mit zornerfüllten Augen. Als Brahma sie hinausgehen sah, sprach er: Sei nicht zornig, o Savitri, es besteht hier auf meiner Seite keine Schuld. Als ich erkannte, dass die Zeit für die Opferung verstrich, bekam ich Angst und habe, o Großäugige, Gayatrie gebeten und an die Stelle der Gattin gesetzt. Du bist aber die Älteste, die Beste, von guter Familie und weise. Deshalb höre auf mein Wort und schmücke das Frauengemach mit deiner Anwesenheit. O Göttin, diese Gayatrie wird deine Dienerin sein bei allem, was es zu tun gibt. O du Glückverheißende, deshalb gib den Zorn auf. Ob reich oder arm, hässlich oder dumm, stets soll der Mann von den Frauen verehrt werden, sogar wenn er böse Taten begeht. Selbst ein Gatte, der Unangenehmes tut, der ständig den Frauen anderer nachstellt, ist für Frauen, die aus edler Familie stammen, äußerst verehrungswürdig, o du mit dem schönen Lächeln.
(So, hier könnte man vor Wut ja selber platzen, aber Achtung, es folgt zum Glück noch Savitris Rede, leider von den Hindufrauen selten zu Herzen genommen, vermutlich, weil die Stelle wenig zitiert wurde. )
Savitri sprach: Ich will dorthin gehen, du Lüstling, wo man noch nicht mal deinen Namen hört. Diesen Entschluss habe ich jetzt fest in meinem Herzen gefasst.
Als sie so gesprochen hatte, erklomm die Göttin den Gipfel des Berges, ließ sich dort nieder und übte Tag und Nacht die höchste Askese.
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Na ja, immerhin. Und das Opferfeuer (Yagya) wird immer noch zelebriert, und die Brahmanen, die da draußen vor der Tür rumsitzen und auf Opfer warten, die sie ausbeuten können, denken immer noch, sie sind anbetungswürdig, egal, wie bescheuert und korrupt sie sind. Und zu Savitri wird immer noch gepilgert, und zu Gayatrie auch. What to do?

Was das Bild betrifft, so muss ich gestehen, dass ich immer noch nicht weiß, oder immer wieder vergessen habe, warum er drei Köpfe hat, und manchmal auch fünf.


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