donnern

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Beim Zeus! Der letzte Donnerstag, wo er als vergessener Gott donnern kann, bevor ich in der kommenden indischen Woche schon wieder auf so eine Benennung stoße, „Guruvar“, Donnerstag auf Hindi, dem männlichen Oberhaupt generell gewidmet. Tag des Gurus. Mal umschauen. Die großartig formulierende Christina Thürmer-Rohr hat u.a. die schlichte Aussage gemacht, dass, wo immer ein Mann auftaucht, die Aufmerksamkeit der Frauen sich mehr oder weniger subtil auf ihn richtet. Wahrscheinlich ist es interessant, von einer anderen Spezie wahrgenommen zu werden, die schwer zu ergründen ist aus dem eigenen Erfahrungsbereich heraus. Allerdings zeigt es sich, dass mit Einstellung und Haltung und dem notwendigen Interesse ein ausgeglichenes Verhalten zwischen den Geschlechtern durchaus möglich ist, wenn auch selten wirklich zu sehen. Auch verhalten sich Menschen im öffentlichen Raum selten so wie in ihren eigenen Wänden, sodass die eigene Wand zu den wirklich spannenden Themen dieser Zeit gehört. Wo können die  Wurzeln der Dinge besser belichtet werden als da, wo sich Menschen am besten kennen. Da kommt es natürlich darauf an, ob man eine kluge Wahl getroffen hat, oder überhaupt eine treffen konnte. Da, wo man konnte, sieht es auch oft nicht so aus, als wäre der angemessene Dialog würdevoll in Gang gekommen. Was heißt würdevoll. Vielleicht eher, dass man überhaupt wissen möchte, wer da vor einem sitzt, das dauert ja lange, bis man begreift, und geht nur über den Prozentsatz der Selbsterkenntnis, zu der man in der Lage war oder ist. Dass Coaches und Lehrer und Gurus etc. wohl oder übel sich auch im Zuhören schulen müssen, ist immerhin mit Publikum zu leisten. Und dann? Als ich mal beim Arzt war und im Wartezimmer ein Buch von Osho in die Hand nahm, stand da von ihm die Aussage, dass er am liebsten allein ist, denn er hat gemerkt, dass selbst ein Mensch, den er mag, ihn beim Hereinkommen stört. Es sind oft die von Menschen Gestörten, für die eine Distanz zu den Menschen von einer Bühne oder einem Sessel aus geeignet scheint, das bei ihm selbst Unüberprüfbare draußen als Lehre zu vermitteln. Lange Zeit können die Dinge auch gut gehen, bevor jemand merkt, dass sie bereits entglitten sind. Asaram Babu, ein berühmter und jetzt berüchtigter Guru mit Millionen von Anhängern, der zur Zeit  im Knast sitzt wegen Kindesverführung, konnte nach seiner Predigt mit einer Taschenlampe auf die Kinder zeigen, die er vernaschen wollte, und zu denen man auf dem Weg zu ihm sagte, er sei ein Gott und alles, was der Baba täte, sei gut. Seine Anhänger glauben, man tue ihm Unrecht. Klar, sie sind auch zum selbstständigen Denken nicht ermutigt worden, sondern zur Hingabe und zum Gehorsam. Das ist auch so eine dumme Idee, weit verbreitet, dass vor allem wir hier im Westen zu viel denken, so als käme es nicht auf die Qualität des Denkens an, die selbst entscheiden kann, wann genug ist und wann nicht. Klar, wenn ich nicht klar denken kann, dann wird das alles sehr verwirrend. An irgend einem Punkt muss ich mir das, was ich gelernt habe, zutrauen. Das ist auch nur der Stoff, mit dem ich baue. Beim Zeus! Wer soll mich abhalten!?

One thought on “donnern

  1. tayyebeh Antworten

    ……..es lebe die kristallene Klarheit…..die Selbsterkenntnis !!!!! jayjay

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