von Hindernissen und Affenbiss

 

 

…gleich hinter meinem gestrigen Beitrag „heiter“ nun „Hindernisse“…und genau so war es….gestern, wo ich angefangen habe , es zu schreiben, ahnte ich ja nicht, dass es weitere geben wird…so fange ich mal  gestern an und mache dann mit heute weiter….es ist nun ein sehr persönlicher Hindernis-Bericht, aber so ist es nun mal…irgendwo steckt sicher auch ein Tropfen Unpersönliches drin, aber muss auch nicht sein. Zu gestern also, was dann zu weiterem Heute führen wird:
Hindernisse kommen, kleinere Unfälle. Am Nachmittag bin ich über mein Gewand gestolpert. Mein Smartphone, mit dem ich grad so unauffällig wie möglich ein Photo von einer Frau machte, die im Schlamm nach Münzen wühlt (s.o.), fegte vor mich hin über den Boden. Da ich bereits ein anderes Mal über ein Kabel gestolpert war, obwohl schon eine Weile her, fand ich es trotzdem ein bisschen viel. Obwohl ich dieses Mal zum Glück keine Verletzung hatte, ist es doch immer ein kleiner Schock. Hilfreich war beides Mal ein geteilter Schrecken der Anwesenden und sehr freundliches Nachfragen und Kümmern. OhOh! Stolpern von Kalimata mit Smartphone! Oje oje! Aber auch dieses Gefühl, dass daran was „stimmig“ war. Dem Körper passiert manchmal was. Dann freut es einen, wenn es einem wieder gut geht, und man kann schauen, was vorher im Geist los war. Also im Raum vorher habe ich nach einem Gedicht gesucht, das mir wirklich gefällt. Ich schaute mal hier und mal da nach. Viellleicht war ich nicht in poetischer Offenheit oder suchte in falschen Zeiten herum. Dann fiel mir gar niemand mehr ein, den oder die ich lesen konnte oder wollte, und ich empfahl mir, nach draußen zu gehen. Auf der Suche nach einem geeigneten Flecken für meine Befindlichkeit bin ich dann ins Double-Du Ghat hineingestolpert. Es heißt eigentlich anders, aber ich nenne es immer so, weil dort mal Dabal Du lebte und ich den bewusst falsch gedachten Namen inspirierend fand. Heute also Stolpern am Double-Du Ghat. Verlangsamen müssen. Setzen. Überprüfen, ob alles in Ordnung ist. Ja. Leicht zitternd im Gebein weitergehen. Einen Ort finden, wo möglichst wenige sind. Ein bisschen auf Tauben schauen. Im Blick schon ein Hauch Abschied. Er schweift über das, was unzerstörbar scheint und immer da sein wird, auch wenn es sich wandelt. Ich bin’s, die nicht mehr da sein werde. Beschenkter und dankbarer Blick in die Runde. Verwundbar! Das Gerüst muss in Ordnung sein, um auf der Erde herumzugehen. Keine weiteren Narben hinzufügen. Dann bin ich doch noch in den Bazaar und habe mir die tragische Geschichte von „Prince“ (so wird er genannt) angehört, wie ihn die Rumänin betrogen hat nach Strich und Faden, wo er sie doch so geliebt hat. Er will es aufschreiben, ich ermuntere ihn, da auch ich schon angefangen habe, meine Hindernisse zu beschreiben und weiß, dass es gut tut. Einerseits ist es ja für Andere nicht so interessant, aber andererseits erfahren wir letztendlich doch sehr ähnliche Dinge, auch wenn es manchmal anders aussieht. Allerdings wusste ich heute noch nicht, dass ich nach meinem Rundgang einen anderen Beitrag einfügen musste, denn nun kam es dazu, dass ich mich heute früh fragte,  ob ich in einer Hindernis-Serie bin, da ich auf dem Weg zu meinem Sitz….hallo Märchenstunde!, ja!, tatsächlich von 5 rothaarigen Affen angegriffen wurde…nicht nur das, sondern ich konnte tatsächlich blitzschnell reagieren und in einen Tempel flüchten, der ein Gitter hatte, und zumachen!, während draußen diese Scheusale die Zähne fletschten! Einer hat mich gebissen…es ist jetzt ungefähr zwei Stunden her, ich fasse es selbst noch nicht ganz….dann habe ich einen Mann, der  in der Nähe des Retter-Tempels  Puja macht und von dem ich wusste, dass er ein Auto hat, gebeten, mich zum Krankenhaus zu fahren, und siehe! schon war ich dort bei Arzt und Spritze gegen Tollwut, vier weitere werden folgen. Dann hat mich der freundliche Herr noch zur Drogerie gefahren, wo ich Antibiotika kaufen musste. So sitze ich nun hier oben auf der Terasse und denke wow! Der Tempel hat mich tatsächlich gerettet! Wäre ich da nicht reingeflüchtet!!!! usw….AlokJi vermittelt mir dann noch, dass heute der Tag von Hanumann, dem Affengott, ist. Zum Glück darf ich hier laut lachen. Den Biss als Segen sehen? Gut. Abwehrstoffe bewegen sich in meinem Inneren, aber besser als Tollwut. Als ich die Affen gesehen habe, die auf schmalem Weg links und rechts von mir auftauchten, hatte ich eindeutig Angst. Ich hüte mich immer vor ihnen, sie gelten als gefährlich. Es war diese Angst, die sie zum Angriff gebracht hat, ganz klar. Was tun? Das Nötige tun und weitermachen. Dann außer den Spritzen noch Antibiotika schlucken. Kann ja nicht schaden, ermuntere ich mich im Angesicht des Unvermeidbaren.

Das Bild ist auch ganz schön geworden….


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