voiding

steering the void
Dass man sich auf der Erde auch langweilen kann, kann einen schon verwundern, bewegt man sich doch nirgendwo auf ihr eine Minute lang, ohne dass was passiert, sei es durch einen Vogel, einen Käfer oder einen Gedanken. Und sollte es eine Leere geben, in der tatsächlich nichts passiert außer dem unvermeidlichen Zusammenklang der Schwingungsebenen und ohne dass man jetzt in eine esoterische Gaukelebene abwandern muss, dann könnte man schon allein dadurch das hohe Erlebnispotential der Existenz feiern. Auch wir sind vermutlich Klang, aber auf jeden Fall ein Ton, mit dem wir gehört und aufgenommen oder aber abgelehnt werden, und den tragen wir auf eine kaum merkliche Weise hinaus in die Welt – oder merkt man es doch, wie wir alle drauf sind, wenn wir einander begegnen? Beim Frühstück, am Strand oder in den Zügen. Oder womit wir unsere Zeit verbringen, wenn das, was wir „Arbeit“ nennen, getan ist und die Frage sich öffnet, was ich jetzt, wo ich Zeit dafür habe, noch mit mir selbst anfange. Für die meisten Menschen ist auch die Politik ein Energiesteuergerät, man kann Dampf ablassen, der sich angestaut hat, irgendwo in dem Vorgang, der „Leben“ genannt wird, und der sich ständig und unaufhaltsam nach vorne bewegt, sodass man wissen muss irgendwann, wo man sich der eigenen Erfahrung gemäß eigentlich befindet. Und klar macht es einen Unterschied, ob ich auch ohne Gitter in einem Gefängnis sitze oder draußen herumagiere, als wäre das, was ich sehe, alles normal, also hergestellt für das Wohlbefinden des Menschen und seiner Grundbedürfnisse. Dabei muss man fit bleiben, damit man nicht zu vergiftet wird von Nachrichten und Essen und essen während der Nachrichten, wo doch alle das Sprichwort kennen, dass ich bin, was ich in mich hineinlasse, das Essen also und die Nachrichten, also all das, was jede/r Einzelne von uns neu sortieren muss, nur um überhaupt lebensfähig zu bleiben. Vor allem aber, um dem Abenteuer gerecht zu werden, das mich ständig fordert, den Herausforderungen gerecht zu werden, gemäß der Richtlinien, die ich mir selbst gesetzt habe. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass wir immer mitspielen, und wir selbst sind das Script, das sich hier entwickelt unter unserer Zeugenschaft und unserer Fürsorge.

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