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Am liebsten würde ich die Feder schreiben sehen: nothing new! Aber das stimmt ja auch nicht ganz, denn die eigene Erfahrung kann doch sehr neu sein, ja, ist immer neu, wobei bei bestimmten Seinsaufenthalten „neu“ auch sehr relativ sein kann. Relativ ist. Im grundsätzlich illusionären Drama-Theater der Menschheit kann man sich durchaus an Buntheit, Neuheit und Vielfalt erfreuen, auch wenn es ausschließlich um sich verändernde Formen geht, die allerdings von uns Individuen auch als sehr schmerzhaft erfahren werden können. Auf jeden Fall ist das Verständnis des Gesetzes von Ursache und Wirkung hilfreich, die Relativität alles „Neuen“ tiefer zu erfassen.
Was also die neuen Geschichten betrifft, so fand ich es auch irgendwie beruhigend, dass die Obamas lebend aus der hohen Amtsebene herausgekommen bzw ohne den grotesken Narzissmus, der meist an politischen Figuren haftet, ausgekommen sind. Auch hat Donald Trump m.E. dem scheidenden Präsidenten einen wirklichen Gefallen getan, indem er sichtbar machte, von welchem der beiden Herren bzw Familien man lieber, wenn nötig, regiert worden wäre. Und dass Hautfarbe oder Haarfarbe davon sehr unabhängig sind. Dass Barack Obama es geschafft hat, nicht vernichtet zu werden.
Narendra Modi experimentiert munter weiter vor sich hin und her, und nun weiß wirklich niemand mehr, was daraus noch werden wird. Gelingt es, dann wird es ein Welterfolg, der Schule machen kann, aber gelingt es nicht….ja mal sehen….
In der Priesterwelt ist auch ziemlich viel los. Der Mahant (geistiges Oberhaupt) vom Brahma Tempel ist unterwegs tödlich verunglückt. Alles rätselt, denn der Fahrer des Luxus-Schlittens saß hinten drin mit einem Polizisten hier aus dem Städtle. Der Mahant fuhr das Auto, neben ihm eine Polizistin. Alle vier tot und (post mortem news) betrunken. Irgendwie schade, dass man da nicht mal vor Ort auf karmische Zeichen hinweisen kann. „Gibt es eigentlich ein Finale in eurer Schöpfungsgeschichte?“, wollte ich immer mal wissen. Na, finaler geht’s nicht.
Dann wurde wieder etwas Lebendiges gerettet, diesmal sind es 15 Schuldkröten, die, so die Anzeige, illegal im Chaarbhuja Tempel in Udaipur gehalten wurden. Es wurde der Polizei gemeldet, die sie „gerettet“ (!?) hat.
Dann soll angeblich ein als taubstumm geltender Priester ein 3-Jähriges Mädchen entführt haben. Danach befragt, konnte er nicht klären, wie es dazu kam. Er behauptete, da er taubstumm sei, hatte er nicht bemerkt, wie sie neben ihm herging. Nun wird überprüft, ob er wirklich taubstumm ist. (!?)
Dann hat der Großmufti Sheik Abdulaziz Al al-Sheik aus Saudi Arabien verlauten lassen, es werde weiterhin keine Kinos geben, da das zu dem Mischen von Geschlechtern führen könnte und zu verderblichem Einfluss.
Und hallo! Bei den Sprüchen wird heute Arthur Schopenhauer zitiert, das hätte ihn bestimmt verblüfft. Er sagt:‘ Die Annahme, dass Tiere ohne Rechte sind und die Illusion, dass unsere Behandlungvon ihnen ohne moralische Bedeutung wäre, ist eindeutig ein Beispiel von Rohheit und Barbarei. Universelles Mitgefühl ist die einzige Garantie für Moral.‘ (Ich beobachte übrigens auch unter Indern eine ansteigende Gefühllosigkeit Tieren gegenüber, während die Tiergötter weiterhin fleißig angebetet werden).
Hier ist noch was Interessantes, was man nicht unbedingt wissen muss: Der Enkel des berühmten Shehnai-Spielers Ustad Bismillah Khan und zwei Juweliere wurden wegen Diebstahls verhaftet. Der Enkel hat vier Shehnais aus dem eigenen Haus gestohlen und sie für 17.ooo Rupien (ein Spottpreis!) an die Juweliere verkauft. Drei der Shehnais aus Silber waren bei Ankunft der Beamten schon eingeschmolzen. Der Vater des Diebes hatte Alarm geschlagen, nicht ahnend, dass der Dieb sein eigener Sohn war. Da fällt mir ein, dass ich die Shehnai auch schon in einem Gedicht erwähnt habe…..“wenn die Shehnai über künstliche Dünen weht, bleib einfach dran am Gehen …..am Gehen…
Ja, und in Chittor gab es einen Riesenkrach zwischen den Sufi- Barelvis und den Deobandi-Wahabbis, zwei muslimischen Sekten, wegen unterschiedlichen Bestattungauffassungen. Abends kam aber eine Lösung, als die Deobandi-Wahabbi Familie beschloss, ihren Toten nach Bhilwala zu bringen auf einen standesgemäßen Deobandi-Wahabbi Friedhof. Ist doch vernünftig!!


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