Dinge


Ding
Das hat mir immer gefallen, wenn und wo sie erwähnt wurden: „die zehntausend Dinge“. Mir haben diese Worte u.a. vermittelt, dass es die zehntausend Dinge überall gibt, als Schuhe, als Hosen, als Autos, als Ablenkungen, als Verlockungen, als Hinweise auf etwas, was wir gar nicht brauchen und dennoch haben müssen, obwohl wir schon umgeben sind von zehntausend Dingen, die irgendwie bewältigt werden müssen oder als Darlegungen und Meinungen und Projektionen ins Außen dringen und dort weitere zehntausend Dinge verursachen. Die klare Zahl sagt einem, dass man spätestens bei ihr den Überblick verliert, denn auch bei Verbrechen, die es in der Welt tausendfach gibt, ist es sinnlos, sich so häufig wie möglich aufzuregen, eben zu was Menschen alles in der Lage sind anzurichten (als wüsste man’s nicht). Auch wenn, eindeutig als Tragödie gesehen, zwei Kinder ein anderes Kind ermorden, heißt das nicht, dass nun Kinder andere Kinder ermorden werden, sonder dieser tragische Fall ist (auch) nur eins der zehntausend Dinge, die auf der Welt geschehen, und es kann mir nicht egal sein, was ich persönlich damit zu tun habe, und was genau habe ich damit zu tun. Dann schrumpft das Überwältigende auf eine überschaubare Menge, und die Fragen des Menschseins können mich betreffen, oder auch nicht. Von wem soll ich lernen, wen befragen, was für ein Menschsein mir eigentlich vorschwebt, ich meine mein eigenes. Und dabei sind die Vielzahl der Dinge oft im Weg. Auch braucht man zum Durchwandern der Jahre weder den Olymp der Götter noch das Darknet, doch wer entscheidet, wohin ich mich wende? Wann passieren die Übergänge, wann die Gaukeleien der persönlichen Spielart, wann die großen Erleichterungen, wenn auf einmal die Kraft da ist, genauer hinzuschauen, und da ist vielleicht nur ein einziger Punkt im Raum, aber immerhin kann dieser Punkt nicht geleugnet werden. Von wem auch.

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