Homeoffice

Zurück also von den (zwei) Besuchen im Freundes-und Familienkreis, wo ziemlich gut überlebt wurde (von mir) ohne Welanverbindung. Es fanden sich auch täglich die 3 Minuten, die es benötigt, auf einer anderen Maschine, die einem nicht gehört, auf eine Taste zu drücken, um für s(m)ich selbst mit einer zugegebenermaßen seltsamen Folge von Beiträgen in einer Art von Kontinuum zu bleiben, so als dürfte der Faden, den es eigentlich gar nicht gibt, keine Lücken aufweisen. Und es genügt ja auch zuweilen, dass es einen erfreut, was einem in den Sinn kommt, und dann den Sinn auch noch loslassen können. Doch, schön ist es, mit Freunden zu sein, mit denen man die Weltordung(en) noch einmal von anderen Blickwinkeln her durcharbeiten kann, während die Augen über kostbare und verhältnismäßig unsterbliche Dinge gleiten, über denen ein Schicksal lagert, das noch nicht gelöst ist und vielleicht nie gelöst werden wird oder kann. Nicht in jeder Wohnung der Welt werden unmessbare Dimensionen von Weltgefüge erschaffen und als Sehbarkeit zur Verfügung gestellt, in denen der gemalte Nu selbst zum Windhauch wird. Wenn man spürt, dass die Erzählkunst sich einhüllt in den Schweigemantel, um dem unnennbaren Geheimnis d e n Raum zu überlassen, in dem Leere sich immer und immer wieder gebiert, nur, um gleichzeitig Pleroma zu sein. Pralle Erfahrungsdichte von hellen Himmeln bis in den letzten Winkel der Finsterheiten hinein. Während wir da waren, wurde die Stadt zum Krisengebiet erklärt. Viele trugen auch auf den Straßen Masken. Man hätte zu gerne, dass einen trotz herbst lichem Weltfrösteln der Humor nicht verlässt und ist froh, wenn die Heiterkeit aufsteigt, aber dann senkt sie sich doch wieder ins Abgründige. Denn viele, wenn nicht alle, sitzen an ihren Blasebälgen und tüfteln das Überlebbare aus. Und doch hängt auf geradezu mystische Weise alles zusammen: die unaufhaltsame Eisschmelze mit dem Zeitdruck, der die Erwachenden peinigt. Was kann noch getan werden, und wo ist das zu Späte schon eine wahrnehmbare Wirklichkeit. Und da gibt es große Geschichtsgewalt, wenn (z.B.) der Papst vermutlich mit einer Gänsefeder, aber noch vermutlicher an einem Apple Computer, hat er also gesessen und die Neue Weltordnung entwickelt, am vermutlichsten aber ein sicherer Bestseller, der just in dem Moment erscheint, wo das göttlich und praktisch Denkbare kaum mehr manifestiert werden kann, ja warum? Alle sind eben vorherrschend mit sich selbst beschäftigt, auch d a s ist ja notwendig. Dann aber braucht es die Anderen, um es umzusetzen in eine sogenannte Wirklichkeit, von der man gerne wüsste, wie wirklich sie denn jemals wirklich ist. Und w a s macht eine Wirklichkeit wirklich? Sind die Proteste gegen Reiseverweise wirklicher als ein demütig getragener Maulkorb? Zum Glück kann man sich noch mit den eigenen Fragen unterhalten. Muss nicht bei jedem kollektiven Meinungsschub dem hypnotischen Zwang unterliegen, sich selbst eine zu basteln, aber muss d o c h im inneren Plenum Haltung bewahren, wenn es um das geht, was man als wesentlich empfindet. Daher ist Homeoffice doch eine gute Idee, die wie alle anderen Ideen von ihrer Entfaltung abhängt.

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